London – Die britische Großbank Lloyds setzt erneut zum Kahlschlag an und streicht 9000 Stellen. Das Institut bestätigte damit am Dienstag Reuters-Informationen, wonach in den nächsten drei Jahren jeder zehnte Arbeitsplatz wegfällt, um die Kosten zu senken. Lloyds hatte in den vergangenen Jahren bereits 30.000 Jobs abgebaut.

Das Institut war während der Finanzkrise mit rund 20 Milliarden Pfund (aktuell 25,4 Milliarden Euro) vom britischen Staat vor dem Kollaps gerettet worden. Im Gegenzug erhielt das Land 41 Prozent der Anteile. Derzeit ist der Staat noch mit 25 Prozent beteiligt.

Lloyds gab zudem bekannt, 150 Filialen schließen zu wollen, weil Kunden verstärkt Onlineangebote nutzten. Das entspricht in etwa sechs Prozent des Filialnetzes. Zusätzliche 900 Millionen Pfund (1,14 Milliarden Euro) legte das Institut zur Entschädigung von Kunden zurück, denen Versicherungspolizzen aufgedrängt wurden, die sie gar nicht brauchten. Insgesamt hat Lloyds damit für diesen Skandal schon mehr als 11 Milliarden Pfund aufbringen müssen.

Für das dritte Quartal wies die größte Privatkundenbank der Insel einen um Sondereffekte bereinigten Gewinn von 2,2 Milliarden Pfund aus. Das entspricht einem Zuwachs von 41 Prozent zum Vorjahreszeitraum, weil weniger Kredite platzten. (APA/Reuters, 28.10.2014)