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Präsident Putin warnt.
Moskau/Kiew – Nach der Neuwahl der Obersten Rada in der Ukraine hat der russische Präsident Wladimir Putin vor einer Wiederkehr "faschistischer Ideologie" in der Exsowjetrepublik gewarnt. Kiew und Moskau müssten alles tun, um dies zu verhindern, teilte der Kremlchef am Dienstag in einem Glückwunsch zum 70. Jahrestag der Befreiung der Ukraine von der Besetzung durch Nazideutschland im Zweiten Weltkrieg mit.
"Es ist wichtig, (...) aktiv allen Versuchen einer Wiederkehr faschistischer Ideologie, zwischennationalen Hasses und einer Fälschung unserer gemeinsamen Geschichte zu widerstehen", sagte Putin. Er sprach von einer "wunderbaren Tradition der brüderlichen Freundschaft" zwischen Ukrainern und Russen.
Moskau hatte nach dem Sturz von Präsident Wiktor Janukowitsch die neue Führung in Kiew monatelang als "faschistische Junta" bezeichnet und vor einem Erstarken radikaler Kräfte gewarnt. Bei der Parlamentswahl am Sonntag gewannen die proeuropäischen Parteien von Präsident Petro Poroschenko und Regierungschef Arsenij Jazenjuk. Radikale und prorussische Kräfte scheiterten dagegen Teilergebnissen der Wahlkommission zufolge überwiegend an der Fünfprozenthürde.
Vizeaußenminister: "Informationskrieg"
Russlands Vizeaußenminister Gennadi Gatilow hat von einem "Informationskrieg" in der Ukraine gesprochen und zwei Tage nach der Parlamentswahl in dem Nachbarland vor rechtsextremen Kräften dort gewarnt. Bei einer Journalismuskonferenz der diplomatischen Vertretung Russlands in Wien forderte er am Dienstag die ukrainischen Behörden auf, ihre "Jagd auf Journalisten" zu stoppen.
Gatilow verglich die Lage in der Ukraine mit der Bedrohung durch das Ebola-Virus. "Das Ebola-Problem bereitet der ganze Welt Sorgen. Aber was ist mit nazistischen Ansichten? Sind die nicht so gefährlich wie Ebola?", fragte er vor Diplomaten, Journalisten und Wissenschaftern. Die Medien müssten die Wahrheit über die "Scharfschützen am Maidan" und "Nazi-Kollaborateure" in Kiew berichten. Derzeit würden im Westen vor den Gefahren des Rechtsextremismus in der Ukraine die "Augen verschlossen". (APA/red, 28.10.2014)