Sorry, Kids. Kiffen und Saufen ist etwas für Erwachsene, daran sollte auch eine kontrollierte Freigabe von Cannabis nichts ändern. Nach Klärung dieser nicht unwesentlichen (jugendschutzrelevanten) Frage können wir uns den Vorteilen einer legalen Kommerzialisierung des Hanfrauchens zuwenden.
Raus aus dem Verbrechereck: Seit Jahrzehnten erhält die Polizei ihre Anzeigenstatistik mit Cannabis-Delikten aufrecht. Natürlich würde dieser Erfolgsnachweis kurzfristig einbrechen, aber die Drogenfahnder könnten sich dann auf lebensgefährliche Produkte wie Heroin oder Methamphetamin konzentrieren. Da Dealer legales Gras oder Shit nicht mehr im Angebot hätten, würden Kiffer und Cannabis-Cookiebäcker auch keine dunklen Kanäle, in denen es eine breite Palette von Suchtmitteln gibt, mehr aufsuchen.
Ein geregelter Verkauf mit kontrollierten Produkten wie in einigen Bundesstaaten der USA würde die Gefahr von Wildwuchszüchtungen minimieren. Was derzeit in Österreich auf dem Indoor-Schwarzmarkt erhältlich ist, kann einen THC-Gehalt haben, der Althippies nach fünf Zügen aus den Schuhen kippt.
Rein ins Geschäft: Erste Erfahrungen aus den USA haben gezeigt, dass der legale Joint nur kurzfristig einen Anstieg von Konsumenten bringen dürfte. Regelmäßige Kiffer, die laut Studien im Übrigen sonst eher Nichtraucher sind, würden aber immer noch Steuermillionen in die Staatskasse blasen. (Michael Simoner, DER STANDARD, 29.10.2014)