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Michael Chilufya Sata ist am Dienstag gestorben. Über seine Krankheit sind keine Details bekannt.

Foto: EPA/STEPHANIE LECOCQ

Lusaka - Nach dem Tod des sambischen Präsidenten von Sambia Michael Sata hat der Vizepräsident Guy Scott das Amt übernommen.

Der Sohn schottischer Einwanderer führt die Geschäfte interimsmäßig. Staatschef Michael Sata (77) war am Dienstagabend in einem Londoner Krankenhaus gestorben.

Neuwahlen

Scott amtiert bis zu Neuwahlen, die laut Verfassung innerhalb von 90 Tagen stattfinden müssen. "Ich bin sehr stolz darauf, dass mir dies anvertraut wurde", sagte Scott der britischen Zeitung "Telegraph".

Sata hatte vor seiner Abreise zur medizinischen Behandlung nach Großbritannien am 19. Oktober nicht Scott, sondern den Verteidigungsminister Edgar Lungu mit der Führung der Regierungsgeschäfte beauftragt. Lungu erklärte aber am Mittwoch: "Doktor Scott wird bis zu den Präsidentschaftswahlen als Präsident der Republik Sambia amtieren."

Bei den Wahlen gilt Lungu allerdings nach Einschätzung von Diplomaten als aussichtsreicherer Kandidat. Zudem könnte eine Verfassungsklausel zur Abstammung des Staatschefs Scott's Kandidatur verhindern, da seine Eltern nicht in Sambia geboren wurden.

Bei der Bekanntgabe des Todes von Präsident Sata rief der Kabinettssekretär Rowland Msiska die Bevölkerung im Fernsehen auf, Ruhe zu bewahren. "Bleibt in dieser schwierigen Phase ruhig, geeint und friedlich", sagte er. Sata starb in Londons King Edward VII Hospital. Zu seiner Krankheit wurden keine Einzelheiten bekannt gegeben. Seine Frau und ein Sohn seien bei ihm gewesen, teilte die Regierung weiter mit.

Sata war der fünfte Präsident Sambias, seit das frühere Nordrhodesien 1964 die Unabhängigkeit von Großbritannien erlangt hatte. Der einstige Polizist, Eisenbahnarbeiter und Gewerkschafter hatte 2011 mit der Patriotischen Front nach zehn Jahren in der Opposition demokratische Wahlen gewonnen.

Er hatte im Wahlkampf versprochen, die Einnahmen aus dem Export von Kupfer gerechter zu verteilen. Sambia gehört zu den größten Kupferproduzenten der Welt. Trotz vergleichsweise hoher wirtschaftlicher Wachstumsraten lebt die Mehrheit der Bevölkerung weiter in bitterer Armut. (APA, 29.10.2014)