Zwei-Jahresergebnisse einer europäischen Multicenter-Studie bestätigen die Wirksamkeit des Modulationsverfahrens Hochfrequenz-Stimulation. Von diesem profitieren vor allem Menschen mit chronischen Rücken- und Beinschmerzen. Das Verfahren arbeitet im Gegensatz zu konventionell eingesetzten epiduralen Rückenmarkstimulationsverfahren mit einer Frequenz von 10.000 statt den üblichen 30 bis 70 Hertz.

"Die dabei erzielte Schmerzreduktion und der geringere Analgetikabedarf sowie eine verbesserte Funktion und Patientenzufriedenheit lassen die Hochfrequenz-Stimulation als nützliche Alternative für Patienten mit chronischen Rückenschmerzen erscheinen", erklärte Karl Wohak, Facharzt für Anästhesie und Intensivmedizin, Leiter des interdisziplinären Schmerzzentrums Klinik Diakonissen Salzburg.

Schmerz lass nach

Insgesamt 72 Patienten wurde das Hochfrequenz-System im Rahmen der Studie implantiert. 90 Prozent nahmen nach 24 Monaten noch am Follow-up teil. Sie berichteten von einem Rückgang sowohl bei Bein- als auch bei Rückenschmerzen. Der Opioidbedarf von durchschnittlich 84 Milligramm pro Patient zu Studienbeginn konnte auf 27 Milligramm nach zwei Jahren reduziert werden.

Der Anteil der Patienten mit schwerer oder schwerster Behinderung sank von 90 auf 49 Prozent. 81 Prozent berichteten, mit der Behandlung zufrieden oder sehr zufrieden zu sein und 88 Prozent würden diese Methode anderen chronischen Schmerzpatienten empfehlen.

Minimal-invasive Verfahren der epiduralen Rückenmarkstimulation kommen seit Jahren primär bei schweren, durch nichtinvasive Verfahren (medikamentöse und/oder multimodale Schmerztherapie) nicht beherrschbaren chronischen Schmerzzuständen zum Einsatz. Indikationen sind vor allem neuropathische Schmerzen, sympathisch unterhaltene Schmerzen wie das komplexe regionale Schmerzsyndrom CRPS und ischämische Schmerzen. (APA, derStandard.at, 29.10.2014)