Wien - Das Institut für Höhere Studien (IHS) ist auf der Suche nach einer neuen Bleibe offensichtlich in der Wiener Josefstadt fündig geworden. Es dürfte der neue Mieter des Palais Strozzi werden. "Derzeit wird intensiv mit dem IHS verhandelt", so die Wiener Immofirma ARE Austrian Real Estate GmbH am Dienstag. Eine Absichtserklärung sei unterschrieben worden.

"Wir sind ernsthaft dabei, dieses Angebot in Erwägung zu ziehen", hieß es dazu aus dem IHS am Dienstagabend. Das Angebot habe Hand und Fuß, die Bundesimmobilienverwaltung BIG habe dem IHS ein sehr gutes Angebot offeriert. Abzuklären seien aber noch zusätzliche Investitionskosten, die durch eine moderne EDV-Verkabelung entstehen würden. Unterschrieben sei noch nichts, das Interesse auf beiden Seiten sei groß, so der IHS-Sprecher.

Das Palais Strozzi habe sich unter den drei Angeboten als jenes mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis herausgestellt. Es sei auch eines, das mit den bisher kolportierten Mietkosten von rund 500.000 Euro realisierbar sei.

Restrukturierung geplant

Es sei weiterhin der Plan diese fehlenden Kosten durch Restrukturierungen im Institut einzusparen. Es sei nicht notwendig und vorgesehen, das Mitarbeiter gekündigt werden, damit man sich die Miete finanzieren könne. Das sei auch nicht notwendig, denn de facto würde die Miete nur 5 bis 6 Prozent des gesamten IHS-Budgets ausmachen. "So viele Umschichtungsmöglichkeiten sind gegeben, um sich ohne große personelle Konsequenzen die Miete leisten zu können", meinte der IHS-Sprecher.

Der Zeitplan für den Umzug sei von den tatsächlich notwendigen Umbauten abhängig. Bis Mitte 2015 dürfe das Institut jedenfalls am bisherigen Standort in der Stumpergasse bleiben.

Derzeit werde intensiv mit dem IHS verhandelt, teilte die ARE in einer Presseaussendung mit. Vor kurzem sei bereits eine entsprechende beiderseitige Absichtserklärung unterschrieben worden, aufgrund dessen die ARE auch das Verfahren zur Suche eines Projektpartners vorübergehend ruhend stelle. Im Zuge dieser Ausschreibung sollten 51 Prozent der Anteile an der Projektgesellschaft verkauft werden. Angedacht war eine Wohnnutzung. Das rund 7.000 Quadratmeter große Gebäude steht seit dem Auszug des Finanzamtes im Jahr 2012 leer.

Die Notwendigkeit für ein neues Bürohaus und die dafür fehlende Finanzierung von rund 500.000 Euro waren der Ausgangspunkt für die jüngsten Dissonanzen im IHS, in deren Folge auch IHS-Chef Christian Keuschnigg seinen Rücktritt bekannt gegeben hatte. Das IHS-Kuratorium hatte seinen Restrukturierungsplan nicht akzeptiert. (APA, 29.10.2014)