Nach dem Krebstod seiner Frau Roswitha vor zwei Jahren und vielen Toten auf den Schlachtfeldern der letzten 30 Jahre arbeitet Fritz Orter in einem Buch sein bewegtes Leben auf.

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Fritz Orters Buch ist im Ecowin-Verlag erschienen.

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STANDARD: Sie schreiben: "Ich hasse den Krieg." Ist das Buch eine Aufarbeitung des Erlebten?

Orter: Nach 30 Jahren Reporterleben in Kriegs- und Katastrophengebieten war es eine Reflexion. Mit der Motivation, Menschen, die in solchen Gebieten leben, zu verstehen. Dabei bin ich zur Erkenntnis gekommen, dass man die Situation mit der eigenen Berichterstattung kaum beeinflusst, geschweige denn verändert hat. Es war der Versuch, sich freizuschreiben. Und dass dennoch die Tätigkeit nicht ganz sinnlos war, weil ich auch heute noch Kontakt mit den Menschen habe, mit denen ich in all den Jahren zu tun hatte.

STANDARD: Was überwiegt? Das Gefühl, doch etwas bewirkt zu haben, oder Resignation?

Orter: Kriegsreportern, obwohl mir das Wort Friedensberichterstatter eigentlich lieber ist, wird immer ein gewisser Voyeurismus vorgeworfen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Menschen jemandem, der sich für ihr Schicksal interessiert und eine gewisse Empathie mitbringt, dankbar waren. Von den eigenen Politikern wurden sie vergessen. Ein Schlüsselerlebnis war im bosnischen Krieg. Ein kalter Winter, 1994 oder 1995: Eine vertriebene Flüchtlingsfamilie aus Sarajevo drohte zu erfrieren. Mit meinem Kameramann haben wir ihnen einen Ofen gekauft. Ein paar Jahre später habe ich sie wieder getroffen. Und sie haben sich mit einem türkischen Kaffeeservice bedankt. Da habe ich mir gedacht, es kann nicht komplett sinnlos sein, in diese Gebiete zu fahren.

Sarajewo 1994.
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STANDARD: Von dieser Dankbarkeit zehrt man Jahre oder Jahrzehnte später noch?

Orter: Man wird auch kritisiert, dennoch hatte ich den Eindruck, dass meine Arbeit die Mehrheit der Fernsehzuseher zum Nachdenken gebracht hat. Es gibt Klischeevorstellungen über Krisenreporter, dass sie hartgesottene Haudegen sind, die ihre Geschichte haben, wenn jemand weinend vor der Kamera steht. War man jahrelang in Kriegsregionen unterwegs, besucht man die Menschen wieder und möchte wissen, wie es ihnen ergangen ist. Bei manchen hat sich herausgestellt, dass sie nicht mehr leben. Das waren für mich die schlimmsten Augenblicke im Reporterleben.

Wien, 2014.
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STANDARD: Die sensiblen Reporter sind die besten, schreiben Sie. Das Credo Ihres Wirkens?

Orter: Mein Ansatz war immer, dass ich jenen, die keine Stimme haben, eine geben muss. Das sind die Opfer. Es gibt auch jene, die von der Propagandamaschinerie gesteuert werden. Wie zum Beispiel im Golfkrieg 2003, als wir als Embedded Journalists mitfahren mussten, um an Informationen zu kommen. Das war nie die Wirklichkeit des Krieges. Krieg ist nicht, wenn du dich als Reporter vor eine Kanone stellst und zusiehst, wie eine Granate abgeschossen wird. Mich hat interessiert, wo diese Granate einschlägt. Wie es dort ausschaut, war in den Krankenhäusern und Lazaretten zu sehen. Die Zerfetzten und Getöteten. Interessiert haben mich die Schicksale der Familienangehörigen.

Bagdad, 2003.
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Ich erinnere mich an ein Krankenhaus in Bagdad 2006, als der Bürgerkrieg fürchterlich wütete, wo Angehörige auf Tafeln in Spitälern die Namen der Vermissten suchten und dann in die Leichenschauhäuser geführt wurden. Man muss ihr Elend zeigen, Empathie für sie erzeugen. Jetzt sind wieder Millionen auf der Flucht. Und der Winter kommt immer näher. Ich habe den Eindruck, das interessiert bei uns niemanden.

STANDARD: Bei uns wird um die Unterbringung von Flüchtlingen gestritten.

Orter: Diese absurde Diskussion, bei der Bundesländer streiten, ob sie 200 mehr oder weniger aufnehmen sollen. Wir haben viel, viel vergessen. Auch dass Österreich einmal in der Situation war, in der es ohne ausländische Hilfe nicht gegangen wäre, die Gesellschaft wieder aufzubauen. Diese scheinbare Wohlstandsdecke, unter der wir uns räkeln, kann uns genauso gut wieder weggezogen werden. Was sich in Flüchtlingslagern abspielt - so habe ich es erlebt -, ist ein Abbild des Abschaums, zu dem Menschen fähig sind. In Saatari, dem riesigen Flüchtlingslager in Jordanien, wurde schon nach zwei Wochen eine Parallelverwaltung aufgebaut. Mit Schwarzmarkt, Diebstahl und Prostitution.

STANDARD: Wie haben Sie zwischen Opfern und Tätern unterschieden?

Orter: Ich habe immer gesagt, dass ich ja nie weiß, ob jeder, der ein Opfer zu sein scheint, auch wirklich eines ist. Wenn ich wusste, dass es Flüchtlinge aus Dörfern sind, habe ich versucht, deren Nachbarn zu fragen, wer die Person eigentlich ist, die da jetzt weint. Es waren auch viele Verbrecher auf der Flucht. Die Opferberichterstattung ist sehr diffizil, und nicht jeder, der vor der Kamera weint, ist per se ein guter Mensch. Dieses Misstrauen muss man in Kriegsgebieten haben.

Jenin, 2002.
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STANDARD: Ein bosnisches Mädchen, das vor der Kamera geweint hat, haben Sie aufgefordert, das Heulen einzustellen. Wenn man so viel erlebt: Geht ein Stück Empathie verloren?

Orter: Es härtet ab. Am Anfang dachten wir immer: Geben wir ihnen zehn Mark. Bis klar war, dass ich nicht tausende Mark verteilen kann. Das Elend wird dadurch nicht gemildert. Wenn man so viele Elendsgestalten gefilmt hat, verliert man selbst manchmal die Nerven. Da bin ich ausgeflippt und habe zur Kleinen gesagt: "Hör auf zu weinen." Das sind die Grenzerfahrungen der Berichterstattung.

STANDARD: Ist das eher am Anfang so, wenn man Leichen sieht?

Orter: Das erste Mal, dass ich Leichen gesehen habe, war im Rahmen der rumänischen Revolution 1989. Wir westlichen Reporter wurden zum Armenfriedhof von Temeswar geschleppt. Leichen waren frisch ausgegraben worden, eine fürchterliche Szene. Ein Mann ist herumgerannt. Er hat gesagt: "Das sind keine Opfer der Securitate, des Geheimdienstes. Die Leichen sind fachgerecht aufgeschnitten und kommen aus dem Gefrierfach eines Spitals." Also eine Täuschung der Reporter. Ich wusste nicht, wem ich glauben sollte. Alle Weltmedien hatten aber bereits von Opfern der Securitate berichtet. Ich habe dem Chef der Auslandsberichterstattung gesagt, ich kann das nicht so berichten, weil es Zweifel gibt. Trotzdem wurde es gemacht. Journalistisch war das ein totales Versagen.

STANDARD: Wie hat sich das Geschäft verändert?

Orter: Heute erleben wir das Phänomen, dass sich Kriegsberichterstattung völlig verändert. Durch Youtube oder Twitter sind Leute bei der Schlacht um Kobane live dabei. Sie wissen aber nicht, ob die Bilder echt sind. Enthauptungen von Journalisten werden gezeigt. In den schlimmsten Gebieten können wir als westliche Journalisten nicht dabei sein. Heute würde ich nicht nach Aleppo oder Homs fahren. Gleichzeitig haben Sie die Informationsflut aller am Krieg Beteiligten. Von den Tätern, die noch stolz sind auf ihre Taten. Mit einem einzigen Videoclip schafft man weltweite Präsenz, was zu einer Neustrukturierung des Nachrichtengeschäftes führt. Die Agenturen hinken nach. Die intelligenteren Anstalten sagen zumindest, dass sie das Gezeigte nicht verifizieren können.

STANDARD: Hätten Sie diese umstrittene fünfteilige "Vice"-Reihe über die Terrormiliz "Islamischer Staat" auch gemacht?

Orter: Das war ein Kompromiss, den man so verkaufen muss. Ein Propagandafilm, der CNN oder CBS in die Bredouille gebracht hat, weil die das nicht hatten. Das ist wie bei einem Film über den Zweiten Weltkrieg, bei dem Sie auf die Nazipropaganda angewiesen sind. Perfide. Sie können auch heute kaum einen Film über das Dritte Reich machen, ohne die Goebbel'sche Propagandamaschinerie zu benützen. Das sind die Riefenstahl-Filme oder die deutsche "Wochenschau". Man hat die Bilder aus der Sicht der Täter.

STANDARD: Wie viel an Grausamkeit darf gezeigt werden?

Orter: Kürzlich ist der Heinrich-Himmler-Film "Der Anständige" angelaufen. Die Regisseurin musste Nazi-Material verwenden. Um das zu konterkarieren, hat sie zum Schluss die Aufnahmen des britisch-amerikanischen Filmteams von den Leichenbergen in Bergen-Belsen gezeigt. Bei uns wurde kritisiert, dass ich oft zu brutale, wirkliche Bilder gezeigt habe, was zu Diskussionen in der Redaktion geführt hat. Ich war der Meinung: Hätten die Briten und Amerikaner die Leichenberge in Bergen-Belsen nicht gefilmt, gäbe es heute noch mehr Nazis, die behaupten, es hätte nie KZs gegeben. Das sind Dokumente.

STANDARD: Sind Sie eher dafür, mehr zu zeigen?

Orter: Zumindest darüber zu reden. Ich muss den Zusehern nicht zeigen, wie jemand erschossen wird, aber ich kann sagen, dass er erschossen wird. Das ist eine Gratwanderung. Wir haben einmal in einem Lazarett gedreht und gewusst, dass diese Menschen in einer Stunde tot sein werden, weil die medizinische Versorgung unzureichend war. Natürlich musst du kein Close-up machen, aber ich glaube, dass die Wahrheit den Menschen zumutbar ist. Das muss nicht zwingend in Form von Bildern sein.

STANDARD: Welchen Mechanismus hatten Sie, um die vielen Kriegsbilder zu verarbeiten?

Orter: Keiner von uns wurde gezwungen, dort hinzufahren. Mein Impetus war: Ich habe gewusst, ich fahre in eine abnormale Welt. Je länger man in diesen Regionen war, desto normaler ist das für andere Abnormale geworden. Meine Arbeit war nur über die Identifikation mit den Menschen möglich. Das beginnt im kleinen Kreis mit den Produzenten, Dolmetschern oder Mitmenschen, die ich interviewt habe und in deren Schicksale ich involviert war. So war das erträglich. Seltsamerweise kommen jetzt Bilder, bei denen ich mir denke: Wie hast du das eigentlich überleben oder verarbeiten können? Für Außenstehende ist das schwer nachvollziehbar, aber es war das normale Leben, ein Teil meines Berufslebens. Das kann man nicht ausblenden.

Kosovo, 1999.
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STANDARD: Gab es nach den Reportagen bei der Rückkehr nach Österreich eine Art Schalter für einen anderen Modus?

Orter: Es gab schon Probleme. Meine Frau hat gesagt, dass ich abgestumpft und kalt geworden bin. Diese Momente gab es, wenn man sich erst wieder in die Alltagssorgen einarbeiten musste. Einmal bin ich von einem Einsatz in den Flieger retour nach Wien gestiegen, und es gab die Schlagzeile einer österreichischen Zeitung: "Problem des Hundekots in Wien noch ungelöst". Da hab ich gewusst, die Heimat hat mich wieder mit ihren Problemen.

STANDARD: Was jetzt auftritt: Sind das posttraumatische Belastungsstörungen?

Orter: In so einem argen Ausmaß hab ich das auch wieder nicht. Viele Arbeitgeber, die Journalisten raugeschickt haben, haben nicht realisiert, dass diese Menschen eine psychologische Betreuung brauchen. Bei Journalisten war das nicht üblich. Jeder Rotkreuz-Helfer oder "Arzt ohne Grenzen" hat das gehabt. Nicht aber Journalisten, bis einige selbst draufgekommen sind. Es gab nicht wenige junge Amerikaner, die den Irakkrieg mental nicht bewältigen konnten. Ich hatte einen Cutter in Bosnien, der war zwar nie draußen, hat es aber auch am Schneidetisch nicht geschafft. Der hat das einzige Richtige gemacht, nämlich aufgehört.

STANDARD: Gab es im ORF eine psychologische Nachbetreuung?

Orter: Nein, zu meiner Zeit anfangs nicht. Ich war einer der Ersten, die hineingeschickt wurden, diskutiert wurde aber nie, ob der Mensch danach eine Betreuung braucht. Nach zwei, drei Jahren Balkankrieg hat es bei einigen im Haus gedämmert, dass man für diese Leute etwas tun sollte. Das ist dann auch passiert. Gewisse Sachen kann man lernen. Etwa, was man mitnehmen soll oder welches Verhalten gut wäre - letztlich ist es aber Theorie.

STANDARD: Apropos mitnehmen: Sie sind mit Präservativen und Pornoheften ausgerückt, um an Checkpoints bei Frontlinien gerüstet zu sein?

Orter: Ich habe im kommunistischen Osteuropa der 80er-Jahre begonnen. Mein Produzent hat sich nichts sehnlicher gewünscht als ein paar Präservative, Playboy- und Hustler-Ausgaben. Es war nicht einfach, das in Ceaușescus Rumänien zu schmuggeln. In Warschau war der Wunsch nach Strumpfhosen und Tampons da. Die anderen haben ihre Schnapsflaschen und Zigarettenstangen gebraucht. Das war die Zweitwährung. Mein Produzent im Irak wollte Mozart-Schallplatten haben. Das hat man halt neben einer Schussweste und Verbandszeug mitgenommen.

Polen, 1981.
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STANDARD: Sie haben Musik mitgenommen, um Granateneinschläge zu übertönen?

Orter: Nicht nur. Es war das Wissen, dass es so etwas gibt wie unverdiente Geschenke an die Menschheit - wenn Sie Mozarts Klavierkonzert 466 KV hören, während draußen die Granaten fliegen. Das hab ich gebraucht. Dass es neben dem Irrsinn noch eine andere Welt gibt. Die Welt des Humanismus. Dass es Menschen gibt, die nicht nur zerstören, sondern Wunderbares erschaffen, das bleibt. Heute kommen mir die Tränen, wenn ich mir vorstelle, wie die Altstadt von Aleppo aussehen könnte, oder an die geplünderten mesopotamischen Stätten im Irak denke. Es tut weh, wenn die Geschichte von irgendwelchen Idioten vernichtet wird.

STANDARD: Vor dem Antritt einer Reise haben Sie mit Ihrer Frau gesungen. Helfen Rituale?

Orter: Das hat mich aufrechterhalten. In den schlimmsten Situationen habe ich dann realisiert, bis hier her und nicht weiter, weil ich nach Hause muss. Es waren Kleinigkeiten. Zum Beispiel ein Talisman. Das braucht man.

STANDARD: Um die Grenze zu ziehen?

Orter: Natürlich, weil ich eine Verantwortung hatte. Ich wurde oft kritisiert, wie man das als Vater einer heranwachsenden Tochter eigentlich machen kann. Weg zu sein und in solche Gebiete zu fahren. Ich habe immer gewusst, ich werde wieder zurückkommen, weil ich muss. Das war natürlich auch irrational, es hätte ganz anders ausgehen können.

STANDARD: Wie hielten Sie zur Familie Kontakt? Haben Sie sich jeden Tag gemeldet?

Orter: Wenn es möglich war, habe ich mich nach der "ZiB 2" oder der "ZiB 24" kurz gemeldet, um zu zeigen, dass der Beitrag keine Voraufzeichnung war und dass ich auch nach der Sendung noch am Leben war. Es gab auch Situationen, in denen ich tage- oder wochenlang verschollen war. Da war das Schlimmste. Auch für die Redaktion, die mich einmal tagelang in Afghanistan gesucht hatte. Es gab kein Satellitentelefon. Heute kannst du in Kabul mit dem Handy telefonieren, damals hatten wir die Riesensatellitenschüssel mit dem Telefon, aber im Hindukusch gab es keinen Strom. Abgeschnitten von fast jeder Information, hat man über den Kurzwellenempfänger maximal BBC gehört, um zu wissen, was in der Region los ist.

STANDARD: Sie waren für viele über viele Jahre hinweg die Personifizierung der Kriegsberichterstattung, weil es abgesehen vom ORF kaum Informationen gab. War Ihnen diese Verantwortung bewusst?

Orter: Viele sagen, dass ich eine heranwachsende Generation an Medienkonsumenten miterzogen habe. Anscheinend waren die Berichte doch so, dass sie viele Leute berührt haben. Durch Formulierungen oder Bilder. Es ist nichts schwieriger, als in einer Minute und 30 Sekunden etwas zu sagen, das die Menschen auch verstehen. Heute können Sie in 130 Kanälen herumschalten. Wenn du nur vom Küniglberg hinunter die Welt betrachtest, schaut sie halt so aus.

Wien, 2014.
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STANDARD: Gibt es ein Schlüsselerlebnis, das Sie besonders stark geprägt hat?

Orter: Im Sommer 2007 waren wir in Bagdad in einem kleinen, schäbigen Hotel untergebracht. Draußen hatte es 50 Grad. Ich war gerade im Lift, als er nach einem Stromausfall steckenblieb. Diese 20 Minuten sind mir wie eine Ewigkeit vorgekommen. Ich hatte Erstickungsanfälle und habe gedacht, das war's. Mein damaliger Leibwächter und Fahrer konnte jemanden bestechen, um Diesel für das Notstromaggregat aufzutreiben. Im letzten Augenblick bin ich halb bewusstlos aus dem Lift gefallen. Das ist mir in Erinnerung geblieben. Neben vielen anderen Dingen. Etwa im Jahr 1990, als mein Kameramann und ich von Krajina-Serben in Knin als Geiseln genommen wurden. Stundenlang. Bis wir einen Fluchtversuch unternahmen. Es wurde hinterhergeschossen, getroffen wurden wir nicht. Rückblickend kann ich sagen, dass wir mehr Glück als Verstand hatten. Lieber nicht so oft daran denken und darüber reden. Ich habe zu viele Kolleginnen und Kollegen kennengelernt, die nicht mehr darüber reden können. Das ist das Traurigste. (Oliver Mark, DER STANDARD, 30.10.2014; Langfassung)

Orters letzte Station als Kriegsreporter war 2012 Syrien.
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