Gemeinsam soll der weltweite Smartphonemarkt erobert werden: Motorola gehört nun zu Lenovo.

Foto: Lenovo

Die Mühlen der Regulierungsbehörden mahlen langsam: Neun Monate nach der ersten Ankündigung, kann Lenovo nun die vollständige Übernahme von Motorola Mobility bekannt geben. Für einen Kaufpreis von 2,91 Milliarden US-Dollar (2,32 Milliarden Euro) übernimmt das chinesische Unternehmen den Mobiltelefonhersteller von Google.

Kombination

Lenovo hofft damit seine globale Position im Smartphone-Markt zu stärken. Schon bisher ist das Unternehmen als Android-Hersteller vor allem in Asien äußerst erfolgreich. Gemeinsam mit Motorola steigt das Unternehmen nun zum drittgrößten Smartphone-Hersteller auf - nach Samsung und Apple.

Tochterfirma

Motorola soll laut Lenovo weiterhin als hundertprozentiges Tochterunternehmen geführt werden. Dessen Hauptsitz verbleibt in Chicago, auch der Großteil der Mitarbeiter (2.800 von insgesamt 3.500) sind weiterhin in den USA beheimatet.

Vorgeschichte

Motorola Mobility war erst im Mai 2012 von Google übernommen worden, damals noch für einen Preis von 12,5 Milliarden US-Dollar (9,9 Milliarden Euro). Allerdings hatte Google von Anfang an betont, dass man Motorola vor allem wegen der damit verbundenen Patente gekauft hat, um Android besser vor Klagen zu schützen. Diese verbleiben nun ebenso bei Google wie die Advanced Technology and Projects (ATAP) Gruppe, die an neuen Produktkategorien wie dem modularen Smartphone Project Ara forscht. Zudem hat Google dazwischen bereits die Set-Top-Sparte um 2,4 Milliarden US-Dollar abgestoßen.

Produkte

Unter der Führung von Google hatte Motorola die eigene Produktlinie umgebaut und auf deutlich weniger Geräte reduziert. Vor allem mit dem kostengünstigen Moto G konnte man Erfolge erzielen, für das Moto X gab es zumindest viel Kritikerlob. Eines der neueren Produkte ist die Smartwatch Moto 360, zudem stellt Motorola das kommende Google-Smartphone Nexus 6 her. Die aktuelle Produktstrategie soll auch unter Lenovo fortgeführt werden. Ebenso verbleibt der bisherige Motorola-Chef Rick Osterloh als Präsident der Mobiltelefontochter. (apo, derStandard.at, 30.10.2014)