Salzburg - Ein Feuer ist Freitag früh in einem Studentenheim in der Stadt Salzburg ausgebrochen. Gegen 5.30 Uhr ging ein Brandmelder am Gang vor der Gemeinschaftsküche im zweiten Stock los, mehrere Studenten alarmierten daraufhin die Feuerwehr. Die Flammen in der Küche wurden rasch gelöscht, die Heimbewohner konnten ihre Zimmer kurz darauf wieder beziehen. Bei dem Brand wurde niemand verletzt.

Salzburger Nachrichten

Bei Ausbruch des Feuers befanden sich laut Polizei rund 90 Studenten im Haus in der Strubergasse. Das Gros der Bewohner hatte das Heim beim Eintreffen der Feuerwehr bereits verlassen. Ein Stockwerkssprecher hatte sich offenbar um die Evakuierung gekümmert. Die übrigen Studenten wurden von der Feuerwehr ins Freie begleitet, in einem Teil des Gebäudes konnten die Bewohner auch in ihren Zimmern bleiben.

Brand wohl in Küche entfacht

"Der Brand dürfte vom Backrohr oder der Mikrowelle in der Küche ausgegangen sein, wir können derzeit aber nicht sagen, ob diese eingeschaltet waren oder nicht", sagte Klaus Gogg von der Berufsfeuerwehr Salzburg zur APA. "Wir haben den Brand bereits sechs Minuten nach unserer Ankunft unter Kontrolle gebracht, mussten aber mit schwerem Atemschutz und einem Hochdruckrohr vorgehen."

Der Schaden in der Küche sei unerwartet groß. "Zwei Schränke sind komplett ausgebrannt, auch anderes Mobilar wurde schwer in Mitleidenschaft gezogen. Durch die Kunststoffteile ist viel Rauch entstanden. Wäre die Türe zum Gang offen gewesen, hätte das anders enden können", so Gogg. Die Brandschutztüren hätten Schlimmeres verhindert, "vor allem was die Rauchausbreitung betrifft."

Kurz nach sechs Uhr gab die Feuerwehr das Gebäude wieder frei, die Studenten konnten in ihre Zimmer zurückkehren. Am Nachmittag musste das Studentenheim aber noch ein zweites Mal evakuiert werden: In einer Zwischenwand hatte das Feuer unbemerkt weitergeglost. Bei einer Kontrolle fiel der Feuerwehr zu Mittag auf, wie heiß die Mauer war. Da bei diesem Glimmbrand große Mengen Kohlenmonoxid entstanden waren, ließ Einsatzleiter Klaus Gogg das Gebäude sicherheitshalber noch einmal räumen, schilderte er der APA.

Glosende Wichfaserplatte

Die Helfer hatten nach dem Einsatz in der Früh noch bis etwa 9.30 Uhr Brandwache gehalten und waren dann abgerückt. Mittags wurde eine neuerliche Kontrolle durchgeführt, und dabei stellten die Feuerwehrleute fest, dass die Wand an der Stelle, wo in der Früh die Küche gebrannt hatte, dermaßen heiß war. Daher stemmten sie die acht Zentimeter starke Ziegelmauer auf einer Fläche von rund fünf Quadratmetern auf und entdeckten, dass sich dahinter eine zwei Zentimeter starke Weichfaserplatte als Dämmung befand, die wegen der Hitze beim Feuer zu glosen begonnen hatte. "Es kam kaum Luft dazu, deswegen hat es geglost und den starken Kohlenmonoxidaustritt verursacht. Das ist hochgiftig", so Gogg.

Der Einsatzleiter beauftragte die Heimleitung, das Gebäude zu evakuieren. Das sei auch rasch erfolgt. Rund 50 Studierende mussten also neuerlich ins Freie. Da zunächst nicht klar war, wie weit diese Dämmung im Gebäude reicht, hätte sich der Glimmbrand theoretisch auf das ganze Haus ausbreiten können. Zum Glück war dies aber nicht der Fall, weil eine Stahlbetondecke anschließt. Daher konnte die Evakuierung nach Ablöschen des Feuers bald wieder aufgehoben werden. Gogg geht davon aus, dass der Einsatz nun endgültig beendet ist. Zur Sicherheit wird er aber noch zwei Kontrollen durchführen.

Geklärt scheint auch die Brandursache: Die Erhebungen des Landeskriminalamtes und der Landesstelle für Brandverhütung ergaben, dass das Feuer durch einen technischen Defekt im Bereich eines Einbau-Backrohres ausgelöst worden sein dürfte. Hinweise auf Brandstiftung oder fahrlässiges Handeln konnten nicht festgestellt werden, sagte Polizei-Sprecherin Eva Wenzl. Die Gemeinschaftsküche wurde durch das Feuer zur Gänze zerstört.

Laut Heimleiter Andreas Zwettler sind die Zimmer im Haus alle bewohnbar, man sei allerdings noch mit Aufräumarbeiten in der Küche beschäftigt. Laut Feuerwehr waren die Brandschutzeinrichtungen am Stand der Technik, eine Direktschaltung des Brandmelders zur Feuerwehr hätte allerdings ein noch schnelleres Handeln erlaubt. (APA, 31.10.2014)