Wien - Im Atomstreit zwischen den fünf UN-Vetomächten plus Deutschland (5+1-Gruppe) und dem Iran gibt es vor der Deadline am 24. November laut Diplomatenkreisen noch vier Verhandlungsrunden. Höhepunkt soll eine Mammutrunde ab voraussichtlich 17. November in Wien werden.

"Zunächst wird es am 7. November eine eintägige Gesprächsrunde der politischen Direktoren der 5+1-Gruppe ohne den Iran in Wien geben. Diese wird nicht medienöffentlich sein und dient ausschließlich dazu, die äußerst heikle Schlussphase zu koordinieren", hieß es aus Diplomatenkreisen am Freitagnachmittag.

Zudem werde es eine trilaterale Runde zwischen den USA, dem Iran und der Iran-Sonderbeauftragten der EU, Catherine Ashton, im Oman geben. Dort würden sich voraussichtlich ab 10. November US-Chefdiplomat John Kerry und sein iranischer Amtskollege Mohammad Javad Zarif um eine Beilegung der Differenzen zwischen den beiden Ländern bemühen. Hauptaugenmerk liege dabei auf der Aufhebung der westlichen Wirtschaftssanktionen gegen die Islamische Republik und auf der Frage der Zentrifugen, ergänzte der Diplomat.

Mammutrunde

Im November werden in Wien auch technische Gespräche und eine große Mammutrunde mit allen Beteiligten im elf Jahre andauernden Konflikt stattfinden. "Voraussichtlich ab 17. November werden alle Vizeaußenminister der 5+1 sowie Zarif und Ashton in Wien eintreffen", meinte ein mit den Verhandlungen vertrauter Experte. Aus russischen Diplomatenkreisen wiederum verlautete, dass Vizeaußenminister Sergej Riabkow am 18. November in Wien erwartet wird.

Im Konflikt geht es darum, dass der Iran dem Westen glaubhafte und überprüfbare Garantien dafür abgibt, dass sein Nuklearprogramm ausschließlich friedlichen Zwecken diene. Im Gegenzug will der Westen die schmerzhaften Wirtschaftssanktionen gegen Teheran schrittweise suspendieren. (APA, 31.10.2014)