Paris - 40 Minuten nach Mitternacht ist am Samstag in Paris das Achter-Feld für das ATP-World-Tour-Finale vom 9. bis 16. November in London komplettiert worden. Mit einem engen 3:6,7:6(5),6:4-Erfolg im Viertelfinale des Masters-1000-Turniers über seinen direkten Konkurrenten um ein London-Ticket, David Ferrer (ESP), hat Kei Nishikori als erster Asiate überhaupt das Saisonfinale der Tennis-Herren erreicht.

Der Sieg des Japaners über Ferrer brachte auch Milos Raonic viel Freude. Der Kanadier, der zuvor erstmals den als Nummer zwei gesetzten Schweizer Roger Federer 7:6(5),7:5 ausgeschaltet hatte, profitierte vom Aus Ferrers und ist als erster Kanadier beim Jahres-Abschlussturnier der ATP dabei. Wenige Stunden zuvor war auch Tomas Berdych zum fünften Mal en suite in den illustren Kreis der acht Saisonbesten eingezogen.

Bereits zuvor hatten Novak Djokovic, Federer, Stan Wawrinka, US-Open-Champion Marin Cilic und Wien-Sieger sowie Lokalmatador Andy Murray ihre Plätze in der O2-Arena gebucht. Der eigentlich qualifizierte Rafael Nadal, der sich demnächst einer Blinddarm-Operation unterziehen wird, hat für London ja abgesagt.

Für Federer war es im Kampf um die Rückkehr auf den Tennis-Thron ein kleiner Rückschlag. Der Schweizer war Djokovic zuletzt näher gerückt, nun kann der Serbe aber den Vorsprung wieder vergrößern. "Milos hat gut gespielt. Wie gesagt, ich habe immer gedacht, dass es erst in London entschieden wird", meinte der Schweizer und ergänzte, "ob ich am Ende des Jahres die Nummer eins bin oder nächstes Jahr einige Wochen später, spielt keine Rolle. Novak scheint fit zu sein."

Federer sah im etwas früheren Aus freilich einen Vorteil. "Nicht, dass ich hier nicht gewinnen wollte, aber ich wusste von Beginn an, dass es hart wird. Jetzt habe ich eine gute Vorbereitung auf London", sagte der 17-fache Major-Champion. Raonic, der zu diesem Zeitpunkt noch nichts von seiner fixen Qualifikation wusste, war schon nach dem Premierensieg über Federer glücklich. "Wenn man alle Umstände miteinrechnet, dann glaube ich, war das der größte Sieg für mich", sagte der 23-Jährige.

Das Turnier der besten acht Spieler des Jahres, immer noch auch als "Masters" bekannt, geht damit erstmals seit 2008 im Einzel ohne Spanier in Szene, da neben Nadal auch Wien-Finalist Ferrer fehlen wird. In London mit von der Partie ist hingegen auch wieder ein Österreicher: Denn Alexander Peya und Bruno Soares haben sich vor etwa drei Wochen ihren London-Startplatz gesichert. Die österreichisch-brasilianische Paarung ist zum zweiten Mal en suite dabei, im Vorjahr wurden Peya/Soares erst im Halbfinale von Bob und Mike Bryan (USA) gestoppt. (APA, 1.11.2014)