Salzburg/Abtenau/Warschau - Die Rettung eines verunglückten Höhlenforschers aus Polen aus der Jack Daniel's Höhle im Salzburger Tennengebirge im August 2014 dürfte sich mit rund 150.000 Euro zu Buche schlagen. Das berichtet die "Kronen Zeitung" in ihrer Samstagsausgabe. Laut dem Bürgermeister von Abtenau, Johann Schnitzhofer, wurden die Rechnungen aller Beteiligten gebündelt. Sie werden dem Mann diese Tage zugestellt.

Bei dem rund 40-stündigen Rettungseinsatz beteiligten sich 182 Einsatzkräfte, darunter Höhlen- und Bergretter, Mitglieder der bayrischen Bergwacht, Polizei, Feuerwehr und Mitarbeiter der Gemeinde. Der Endbetrag umfasst auch Materialkosten und die Verpflegung der Einsatzkräfte.

Der 27-jährige Pole war am 14. August in rund 250 Metern Tiefe in der Höhle beim Umhängen einer Seilsicherung ausgerutscht und acht Meter senkrecht in die Tiefe gefallen. Er erlitt einen Beckenbruch, ein leichtes Schädel-Hirn-Trauma, zahlreiche Prellungen und Blutergüsse sowie eine Rippenfraktur. Nach einer aufwendigen Rettungsaktion wurde der Verletzte 48 Stunden nach seinem Unfall am 16. August um 2.18 Uhr aus der engen Höhle geborgen und von einem Hubschrauber des Bundesheers ins Spital nach Salzburg geflogen.

Unklar bleibt derzeit weiter, ob oder wie gut der Einsatz durch eine Versicherung des Polen gedeckt ist. Der Landesleiter der Bergrettung Salzburg, Estolf Müller, hatte nach der Rettung gegenüber der APA, gesagt, dass das der Fall sein sollte. Die polnischen Höhlenforscher, die seit Jahrzehnten in Salzburg professionell Höhlen erforschten, seien wegen des hohen Risikos gut versichert. (APA, 1.11.2014)