Bild nicht mehr verfügbar.

Samsung soll für alle Android-Geräte an Microsoft zahlen - will dies aber nicht länger.

Foto: KIM HONG-JI / REUTERS

Wer ein Android-Smartphone oder -Tablet kauft, der unterstützt damit meist auch Microsoft. Sind doch die meisten Android-Hersteller längst Lizenzabkommen mit dem Google-Konkurrenten eingegangen, um Patentklagen zu verhindern. Ein Unternehmen ist aber vor einigen Monaten aus dieser Phalanx ausgeschert: Samsung weigert sich mittlerweile, die Lizenzzahlungen fortzusetzen, Microsoft reichte in Folge Klage ein - der WebStandard berichtete.

Ursachenforschung

Aus den Prozessunterlagen werden nun weitere Details zum Streit zwischen den beiden Unternehmen bekannt. Demnach sieht Samsung die bisherige Abmachung durch die Übernahme von Nokia durch Microsoft als nichtig an, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.

Probleme

Teil der Übereinkunft zwischen den beiden Unternehmen sei die Entwicklung von Samsung-Smartphones mit Windows Phone gewesen. Beim Erreichen gewisser Absatzzahlen wären die Lizenzzahlungen für Android reduziert worden. Zudem sieht die Abmachung aber auch das Teilen "sensibler Informationen" zwischen Samsung und Microsoft vor. Durch den Nokia-Deal würde Microsoft nun aber zum direkten Konkurrenten, womit all dies hochproblematisch würde. Samsung sieht hier nicht zuletzt auch kartellrechtliche Probleme.

Viel Geld

Bei Microsoft zeigt man sich von all dem wenig beeindruckt und geht davon aus, dass man starke Argumente auf der eigenen Seite habe. Auf jeden Fall geht es um eine ganze Menge Geld: Alleine im Jahr 2013 wären laut dem Deal rund eine Milliarde US-Dollar an Patentzahlungen für Samsung angefallen. Neben diesen verlangt Microsoft mittlerweile auch 6,9 Millionen US-Dollar als Entschädigung für die verspätete Zahlung. (apo, derStandard.at, 2.11.2014)