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Nach weiteren Vermissten wird gesucht. Es befanden sich mindestens 40 Menschen an Bord.

Foto: REUTERS/Osman Orsal

Istanbul - Beim Untergang eines Flüchtlingsboots unweit von Istanbul sind mindestens 24 Menschen ums Leben gekommen. Die türkische Küstenwache teilte am Montag mit, die Leichen seien bei der Mündung des Bosporus ins Schwarze Meer geborgen worden. Sieben Menschen hätten die Rettungskräfte lebend aus dem Wasser ziehen können.

Mit sieben Schiffen und einem Hubschrauber suchte die Küstenwache nach weiteren Opfern. Türkische Medien berichteten, dass vermutlich etwa 40 Flüchtlinge an Bord des gesunkenen Boots gewesen seien, darunter viele Kinder.

Unglücksursache unklar

Auch Fischer beteiligten sich an der Rettungsaktion. Einer von ihnen sagte der Zeitung "Hürriyet", die Bootsinsassen hätten zwar Rettungswesten gehabt. "Aber überall waren Leichen. Babys, Kinder..." Wie es genau zu dem Unglück etwa fünf Kilometer vor der Schwarzmeerküste am nördlichen Ende des Bosporus kam, war zunächst nicht klar.

Viele Flüchtlinge aus Afrika und dem Nahen Osten versuchen über die Türkei in die Europäische Union zu gelangen. Wenn sie dazu den Wasserweg nutzen, sind sie häufig auf unsicheren und überfüllten Booten unterwegs. Der Bosporus ist eine der am meisten genutzten Wasserstraßen der Welt, über die unter anderen russische Öllieferungen und andere Rohstoffe transportiert werden. An beiden Seiten der Meerenge liegt die Millionenmetropole Istanbul.

Anrainer des Schwarzen Meers sind unter anderem die EU-Mitglieder Bulgarien und Rumänien. Der Logistik- und Verschiffungskonzern GAC teilte mit, das gesunkene Boot habe Kurs auf die rumänische Hafenstadt Constanta genommen, als es gegen 5.00 Uhr MEZ gesunken sei. (APA/Reuters, 3.11.2014)