Wien - Im Gedenken an die schrecklichen Ereignisse der Pogromnacht 1938 wird auf einigen jener Plätze im zweiten Wiener Gemeindebezirk, an denen vor ihrer Zerstörung Synagogen oder Bethäuser standen, ein Lichtstrahl den Himmel erhellen. Dadurch wird an die brennenden Synagogen erinnert. An 16 Standorten werden Mahnwachen und Soundinstallationen stattfinden.

Bis zum 9. November 1938 befanden sich in Wien sechs architektonisch eindrucksvolle jüdische Tempel, 18 von Tempelvereinen gegründete Vereinssynagogen und 78 Bethäuser. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten gerieten diese Einrichtungen in immer größere Gefahr. Die Aggression gegen die jüdische Gemeinde in Wien gipfelte schließlich im Novemberpogrom von 1938. In der Nacht vom neunten auf den zehnten November standen Synagogen und Bethäuser, mit Ausnahme des Stadttempels in der Seitenstettengasse, in Flammen.

Pogrom dauerte in Wien einige Tage

Das jüdische religiöse Leben wurde durch brutale Gewalt und Brandlegung vernichtet. In Wien wurden im Verlauf des Pogroms, der hier nicht nur eine Nacht, sondern mehrere Tage dauerte, 42 Synagogen und Bethäuser in Brand gesteckt und verwüstet. Tausende jüdische Geschäfte und Wohnungen wurden geplündert, zerstört und beschlagnahmt. Insgesamt 6.547 Wiener Juden kamen in Haft, knapp unter 4.000 davon in das Konzentrationslager Dachau. (red, derStandard.at, 3.11.2014)

"Die Nacht der erhellten Synagogen"
Datum: 9.11.2014, 17.00-21.30 Uhr
Abschlusszeremonie: 1020 Wien, Tempelgasse 5

18.30 Uhr Mahnwachen
Zirkusgasse 22 - ehemals Sefardim Synagoge
Pazmanitengasse 6 - ehemals Aeschel Awrohom
Große Schiffgasse 8 - ehemals Adas Isroel
Leopoldsgasse 29 - ehemals Beth Israel "Polnischer Schul"
Malzgasse 16 - ehemals Beth Hamidrasch
"Talmud Thora" Tempelgasse 3 - ehemals Leopoldstädter Tempel