Christine Pöschl durfte die alternative Mobilität mit zwei Hybriden kennenlernen, dem Toyota Auris Hybrid (im Bild) und dem Volvo V60 Plug-in-Hybrid.

Foto: derStandard.at/Hendrich

Acht Wochen war ich nun mit zwei verschiedenen Autos unterwegs, die beide einen Hybridantrieb hatte. Zunächst fuhr ich mit dem Toyota Auris: ein schönes Auto, angenehm zu fahren und mit toller Ausstattung. Einziger Nachteil: Der Toyota hat sich für mich zu wenig von meinem "normalen" Auto, einem mit Erdgas angetriebenen VW Touran, unterschieden.

Viel gemeinsam, wenig Unterschied

Der Verbrauch und die laufenden Kosten sind bei beiden Autos in etwa gleich, der Toyota kostet weniger als ein Touran, aber mir persönlich wäre er zu klein. Für die täglichen Fahrten wäre er ausreichend, aber keineswegs für meine Urlaubsfahrten oder Kurzurlaube mit mehr als drei Personen. Für mein Mobilitätsverhalten ist der Vollhybrid ebenfalls nicht gerade der ideale Antrieb, während der Erdgasantrieb gerade auf der Autobahn, die ich täglich benütze, seine vollen Qualitäten ausspielt.

Hybrid ist nicht gleich Hybrid

Der Volvo V60 Plug-in-Hybrid, den ich weitere vier Wochen fahren durfte, wäre ideal für meine Mobilitätsbedürfnisse. Eine rein elektrische Reichweite von etwa 50 Kilometer, und darüber hinaus besteht jederzeit die Möglichkeit, mit dem Dieselmotor weiterzufahren.

Ich habe für etwa 1800 Kilometer in den letzten vier Wochen lediglich 30 Liter Diesel verbraucht, das entspricht einem Durchschnittsverbrauch von etwa 1,7 Liter auf 100 Kilometer! Dies natürlich nur, weil ich die Möglichkeit hatte, das Auto auch in meiner Arbeitsstelle aufzuladen - die Kosten dafür muss man ebenfalls miteinberechnen. Ich denke, es wird für Betriebe wichtiger werden, dies als zusätzliche Leistung für ihre Mitarbeiter anzubieten.

Für den Volvo genügt übrigens eine einfache Steckdose, für andere E-Autos und Hybriden sind auch andere Ansteckmöglichkeiten notwendig. Leider hat der Volvo einen für mich unüberwindbaren Nachteil: seinen Preis!

Meine Erkenntnisse

Ich habe in diesen acht Wochen eine Menge über E-Mobilität gelernt, unter anderem aber auch, dass ein reines E-Auto für mich derzeit nicht infrage kommt. Zu wenig gelöst sind für mich noch die Reichweitenprobleme. Ich möchte auch nicht auf der Autobahn mit 90 Stundenkilometern hinter einem Lkw fahren und dabei womöglich auf die Heizung verzichten müssen, weil ich keine anderen elektrischen Verbraucher einschalten sollte, wenn ich mein Ziel erreichen möchte!

Das Fahren mit einem Plug-in-Hybrid hingegen ist ähnlich wie das mit meinem Privatauto, welches ja mit Erdgas betrieben wird. Dennoch habe ich das rein elektrische Fahren mit dem Volvo sehr genossen, denn das ist ein unvergleichliches Gefühl! (Christine Pöschl, derStandard.at, 3.11.2014)