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Das Kolosseum wurde zwischen 70 und 80 nach Christus erbaut und war bei den alten Römern blutiger Schauplatz von öffentlichen Hinrichtungen oder Gladiatorenkämpfen.

Foto: EPA/MASSIMO PERCOSSI

Gladiatoren, wilde Tiere oder doch lieber ein Kinderchor? Wenn es nach dem italienischen Kulturminister geht, soll das Kolosseum in Rom wieder ein Platz für Open-Air-Spektakel werden. Dario Franceschini unterstützt die Idee eines Archäologen, der für eine neue Arena in dem rund 2.000 Jahre alten Wahrzeichen plädiert hatte.

"Ich mag die Idee sehr gerne, dem Kolosseum seine Arena zurückzugeben. Wir brauchen nur ein bisschen Mut...", twitterte der Minister am Sonntag. Das Amphitheater hatte bis zum 19. Jahrhundert eine Arena, deren Unterbau dann bei Ausgrabungen freigelegt wurde.

Beliebte Touristenattraktion

Der Archäologe Daniele Manacorda hatte im Journal "Archeo" geschrieben, dem Kolosseum sei mit der Bühne "die Seele" entzogen worden. Mit einer Arena sei es nicht länger ein den Touristen ausgelieferter, "surrealer Ort". Manacorda schweben als Einweihungsspektakel sowohl Judo, griechisch-römisches Wrestling und ein Kinderchor als auch eine Gedichtlesung oder eine Kite-Show vor.

Das Kolosseum wurde zwischen 70 und 80 nach Christus erbaut und war bei den alten Römern blutiger Schauplatz von öffentlichen Hinrichtungen oder Gladiatorenkämpfen. Neben dem Forum gehört es zu den beliebtesten Touristenattraktionen in Italien, pro Jahr kommen rund fünf Millionen Besucher. Derzeit wird es für rund 25 Millionen Euro restauriert - unterstützt vom Modekonzern Tod's. (APA, derStandard.at, 3.11.2014)