Wien/Auschwitz - Am Institut für Zeitgeschichte der Uni Wien sind am Montag die Vorstellungen des Projektteams zur Neugestaltung der österreichischen Länderausstellung im ehemaligen Konzentrationslager und jetzigen Museum Auschwitz-Birkenau in Polen diskutiert worden. Die Umsetzung einer neuen Ausstellung verzögert sich aufgrund von Sanierungsarbeiten.
Die alte, 1978 eröffnete österreichische Länderausstellung ist derzeit geschlossen. Ursprünglich war geplant, dass die neue Ausstellung im Frühjahr 2015 eröffnet werden soll. Beim Nationalfonds, der mit der Koordinierung der Neugestaltung betraut ist, geht man nunmehr davon aus, dass es erst 2017 zu einer Eröffnung kommen wird, im Frühjahr soll das Konzept präsentiert werden.
Die mögliche Ausrichtung
Das Team um Albert Lichtblau und Hannes Sulzenbacher gab am Montag Einblick in ihre Ideen unter dem Titel "Entfernung - Österreich in Auschwitz", was unter anderem geografisch und zeitlich gemeint ist. Ziel sei es, aus Entfernung Annäherung zu machen, erklärte Sulzenbacher. Das Projektteam denkt etwa an zwei Ebenen, "Hier" und "Dort", wo einerseits die Situation vor Ort in Auschwitz und andererseits jene in Österreich behandelt werden soll.
Auch von Herausforderungen berichtete das Team. Seit Sommer sei man damit beschäftigt, alle Datenbanken zusammenzuführen, um eine annähernde Zahl der Deportierten aus Österreich nach Auschwitz nennen zu können - derzeit gehe man von 16.000 bis 18.000 Menschen aus. "Sehr umfangreiche Forschungsarbeit" stehe auch im Bereich der Täter noch bevor. (APA, derStandard.at, 3. 11. 2014)