Bild nicht mehr verfügbar.

Podemos-Chef Pablo Iglesias hat Grund zur Freude.

Foto: EPA/ZIPI

Madrid/Wien - Eine Protestpartei, die erst seit acht Monaten existiert, scheint die spanische Politlandschaft weiter aufzumischen: Laut einer Umfrage, die die Tageszeitung "El País" am Sonntag veröffentlichte, liegt Podemos ("Wir können") mit mehr als 27 Prozent Zustimmung derzeit vor allen großen etablierten Parteien.

In der Befragung des Instituts Metroscopia für "El País" liegt die im März gegründete linksgerichtete Partei, die aus der Protestbewegung der "Empörten" hervorgegangen ist, mit 27,7 Prozent vor den oppositionellen Sozialisten (PSOE) mit 26,2 Prozent. Die regierende konservative Volkspartei von Ministerpräsident Mariano Rajoy kommt lediglich auf 20,7 Prozent.

Die Umfrage sei freilich eher eine "Momentaufnahme" der Gemütsverfassung der Bevölkerung als eine Wahlvorhersage, schreibt "El País" in seiner Online-Ausgabe. Die Mehrheit der Befragten sei der Ansicht, dass Podemos keine klaren Ideen habe, wie man die Wirtschaftskrise überwinden könne, und dass die Vorschläge der Partei nicht realistisch seien.

In Spanien wird im nächsten Jahr ein neues Parlament gewählt. Bereits Ende August war Podemos in einer Umfrage der Zeitung "El Mundo" bei mehr als 20 Prozent gelegen, jedoch hinter PP und PSOE. Bei den Europawahlen im Mai hatte es die neue Linkspartei auf Anhieb ins EU-Parlament geschafft. (APA, 3.11.2014)