Quebec - Der französische Präsident Francois Hollande hat das Militär in Burkina Faso aufgefordert, die gerade übernommene Macht umgehend an eine zivile Institution zu übergeben. Diese müsse dann rasch demokratische Wahlen organisieren, sagte Hollande am Montag (Ortszeit) bei einem Besuch in Quebec, Kanada. Er hoffe, dass sich dahingehend "binnen Stunden" in dem westafrikanischen Land etwas tue.

In Burkina Faso hatte das Militär die Macht übernommen, nachdem der langjährige Staatschef Blaise Compaore am vergangenen Freitag unter dem Druck von Massenprotesten zurückgetreten war. Der geschasste Präsident floh anschließend in das benachbarte Cote d'Ivoire.

Das Militär schießt auf Demonstranten in Ouagadougou. Das Video stammt vom 31. Oktober.
Storyful, YouTube/Mada Ave

Keine direkte Hilfe bei Flucht Compaores

Hollande sagte dazu in Quebec, Frankreich sei zwar nicht direkt an der Flucht Compaores beteiligt gewesen, habe aber geholfen, damit diese "ohne Drama" habe gelingen können. Frankreich habe außerdem seit Beginn der Krise in der früheren französischen Kolonie - Burkina Faso hieß vor der Unabhängigkeit 1960 Obervolta - seine "Rolle" gespielt und Compaore zu demokratischen Schritten gedrängt. Als sich die Lage dramatisch zugespitzt habe, habe er den Staatschef am Freitag schließlich gebeten, die "richtigen Entscheidungen" zu treffen, "also zurückzutreten", sagte Hollande. (APA, 4.11.2014)