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Ein schillerndes Loch im Himmel

Wetterphänomene wie dieses schimmernde Wolkenkuriosum bekommt man nur selten zu sehen und kaum vor die Linse. Die als Fallstreak Hole oder Hole Punch Cloud bekannten Wolken zeichnen sich durch längliche oder kreisrunde Löcher aus, ganz so, als hätte jemand ein gewaltiges Stück aus ihrer Mitte herausgestanzt. Diese Aufnahme hier glückte am 3. November über der australischen 4.000-Einwohner-Stadt Wonthaggi. Fallstreak Holes entstehen üblicherweise in hoch liegenden Altocumuluswolken. Wie sie zustande kommen, ist nicht restlos geklärt, aber eine einigermaßen belegte Hypothese geht davon aus, dass aus großer Höhe herabfallende Eiskristalle in tieferen Luftschichten Wasser binden und jenen Wolken, durch die sie fallen, Feuchtigkeit entziehen, was schließlich ein Loch entstehen lässt. Warum das Phänomen lokal begrenzt ist, hat man noch nicht herausgefunden.

Foto: AP Photo/Leesa Willmott

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Kaiserpinguine nehmen Robo-Kücken in ihrer Mitte auf

Kaiserpinguine gelten als ausgesprochen kamerascheu, was Untersuchungen ihres Soziallebens für Biologen zu einer kniffligen Angelegenheit macht. Also kamen europäische Wissenschafter auf den Gedanken, es den Marsforschern gleichzutun, die Roboter dorthin schicken, wo sie selbst nicht sein können. Erste Versuche mit einem Pinguinrover gestalteten sich vielversprechend, machten die Vögel aber immer noch etwas nervös ob des unbekannten Eindringlings - bis jemand die Idee hatte, ein Baby vorzuschicken. Die Strategie war mehr als erfolgreich: Die Kaiserpinguine vom antarktischen Adelieland fühlten sich von dem flauschigen, quietschenden Robo-Pinguin auf vier Rädern nicht nur nicht belästigt, sie nahmen ihn sogar bereitwillig in ihrer Mitte auf, wie dieses Kuschelvideo zeigt. Der Rover kommt bei seiner geheimen Mission nahe genug an die zuvor mit Sensoren ausgestatteten Tiere heran, dass er Daten über ihre Herzfrequenz auslesen kann, was den Forschern wertvolle Hinweise über ihren jeweiligen emotionalen Zustand liefert.

Foto: AP Photo/Frederique Olivier, Downer Productions

Sonnenglitzer auf außerirdischen Seen

Die NASA-Sonde "Cassini" hat eine schimmernde Reflektion der fernen Sonne auf der Oberfläche einer der vielen ausgedehnten Kohlenwasserstoffseen am Nordpol des Saturnmondes Titan eingefangen. "Cassini" hatte in der Vergangenheit bereits beides vor die Linsen bekommen, aber immer auf getrennten Aufnahmen. Es ist dies das erste Mal, dass die Seen selbst und der Glitzer der Sonne auf einem Bild gemeinsam zu sehen sind. Obwohl "nur" ein Mond, gilt der Titan als einer der Himmelskörper im Sonnensystem, die der Erde am meisten ähneln. Er hat zwar kaum den halben Durchmesser der Erde, verfügt aber - anders als etwa der Mars - über eine dichte Atmosphäre und einen Flüssigkeitszyklus, der dem irdischen Wasserkreislauf entspricht. Wasser kann es bei einer Oberflächentemperatur von 94 Kelvin allerdings höchstens als Eis geben. Die Flüssigkeiten, die auf dem Titan zirkulieren, sind Kohlenwasserstoffe wie Ethan und Methan.

Foto: NASA / JPL-Caltech / University of Arizona / University of Idaho

Überreste einer gewaltigen Seeschlacht

Vor der Küste der karibischen Insel Tobago haben Unterwasserarchäologen die Überreste eines niederländischen Kriegsschiffes aus dem 17. Jahrhundert entdeckt. Möglicherweise handelt es sich bei dem Wrack um die "Huis de Kreuningen", ein großes Schlachtschiff, das während eines heftigen Seegefechtes zwischen Franzosen und Niederländern am 3. März 1677 von der besser bewaffneten "Glorieux" zusammengeschossen und versenkt wurde - was den Franzosen letztlich auch keinen wirklichen Vorteil brachte. Das Ergebnis dieser Schlacht ist schnell erzählt, wie Kroum Batchvarov von der University of Connecticut meint: Jeder stirbt und alle Schiffe sinken. Insgesamt kamen dabei 2.000 Menschen ums Leben, 14 Schiffe versanken im Meer. Bis jetzt war kein einziges davon wiederentdeckt worden.

Foto: University of Connecticut

Gletscher stoppt seinen Rückzug nicht

Die Aufnahmen mögen auf den ersten Blick schön erscheinen, sie zeigen aber eine hässliche Entwicklung: Der untere Teil des Columbia Gletschers am Prince William Sound in Alaska bedeckte 1986 noch als mächtige Eiszunge die Bucht (unteres Foto), heute hat sich das Eis über 15 Kilometer ins Landesinnere zurückgezogen. Die Entwicklung überraschte selbst Pessimisten unter den Forschern. Bis vor kurzem gingen viele Experten davon aus, dass der Rückgang des Gletschers spätestens an der Einmündung des Westarms zum Stillstand kommt. Wie sich unschwer erkennen lässt, war dies ein Irrtum.

Foto: NASA Earth Observatory / USGS

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Spinnenphobie aus Gehirn geschnitten

Arachnophobie - also die kankhafte Angst vor Spinnen - wird in der Regel durch verhaltenstherapeutische Maßnahmen behandelt. Das Mittel der Wahl ist dabei die Konfrontationstherapie: Betroffene müssen sich mit der Quelle ihres Horrors direkt auseinandersetzen; diese Desensibilisierungsmethode verspricht in der Regel gute Erfolge.

Doch es geht auch weitaus radikaler: In der Fachzeitschrift "Neurocase" berichten Wissenschafter vom Fall eines britischen Geschäftsmannes, der aufgrund einer Sarkoidose-Erkrankung an epileptischen Anfällen litt. Die Ärzte entschieden sich dafür, die betroffene Region im Gehirn des 44-jährigen Patienten chirurgisch zu entfernen; es handelte sich dabei um ein kleines Areal in der linken Amygdala im Temporallappen des Mannes, die unter anderem für emotionale Reaktionen verantwortlich ist.

Der Eingriff war in doppelter Hinsicht erfolgreich: Zum einen war der Mann seine epileptischen Anfälle los, darüber hinaus litt er plötzlich nicht mehr an seiner Spinnenphobie. Zwar hatte der Brite auch mit Nebenwirkungen der Operation zu kämpfen (beispielsweise löste Musik bei ihm einen geradezu übelkeiterregenden Widerwillen aus), doch diese vergingen nach einer Weile wieder, während die Arachnophobie nicht mehr wiederkehrte. Was die Mediziner besonders verblüffte, war die Tatsache, dass der Mann auch noch an einer Reihe anderer Ängste litt, diese aber durch den chirurgischen Eingriff nicht verschwunden waren.

Foto: REUTERS/Henry Romero

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Vogelwal im schottischen Himmel

Wie ein riesiger Wal hängt ein Schwarm Zehntausender Stare im Himmel über der Stadt Gretna im Süden Schottlands. Jedes Jahr im November und Februar finden sich die Vogelmassen in dieser Gegend und an zahlreichen anderen Orten in Großbritannien ein (wie eine aktuelle Erhebung zeigt) und veranstalten ein sehenswertes Spektakel. Warum sie das tun, ist nach wie vor nicht völlig geklärt. Eine Theorie lautet, dass sich die Stare zum Schutz vor Räubern wie Falken und Habichten zusammentun. Die Wissenschafter halten es aber auch für möglich, dass sich die Stare zur gemeinsam Nachtruhe versammeln, damit sie sich gegenseitig wärmen können. Was die Experten besonders verblüfft, ist die Tatsache, dass nur europäische Stare dieses Verhalten zeigen.

Foto: AP Photo/PA, Owen Humphreys

Zahllose einsame Sterne

Astronomen haben ein schwaches kosmisches Glimmen entdeckt, das ihnen bisher entgangen war. Auf der Suche nach einer Erklärung für den blassen Schein stießen die Wissenschafter auf eine verblüffende Ursache: Vermutlich handelt es sich um das Licht von Sternen, die einsam zwischen den Galaxien treiben - und deren Zahl dürfte weit höher sein als man bisher angenommen hatte. Die Datenanalysen ergaben sogar, dass womöglich die Hälfte aller im Universum existierenden Sterne nicht an Galaxien gebunden ist, sondern im leeren Raum zwischen den Sterneninseln dahindriftet. Das Team von Astrophysikern um Michael Zemcov vom California Institute of Technology (Caltech) in Pasadena vermutet, dass die Sterne einst bei galaktischen Kollisionen hinaus geschleudert wurden (im Bild das sogenannte Stephans Quintett: fünf Galaxien, von denen vier gerade miteinander kollidieren). Der nächtliche Blick in den Himmel auf einem hypothetischen Exoplaneten rund um so einen extragalaktischen Stern dürfte ziemlich düster wirken. Vermutlich würde man keinen einzigen Stern zu Gesicht bekommen.

Foto: NASA

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Ahnenforschung für Indigene

Hilfe aus dem Internet bei der Rekonstruktion des eigenen Stammbaumes gibt es zuhauf. In den USA etwa bieten auch die Behörden umfangreiche Hilfe bei der Suche nach den eigenen Wurzeln an. Um die amerikanischen Ureinwohner ist es in dieser Hinsicht nicht allzu gut bestellt, die Möglichkeiten zur privaten Ahnenforschung sind dürftig. Die Betreiber der im US-Bundesstaat Utah beheimateten Genealogie-Website Ancestry.com möchte dies ändern und hat sich nun mit der Oklahoma Historical Society zusammengetan, um Archivmaterial und Bilder zu 3,2 Millionen indigenen Nordamerikanern zur Verfügung zu stellen. Das Bild oben zeigt den Comanchen Josani Toshway, alias Tosawa.

Foto: AP Photo/William Stinson Soule via Ancestry.com

Staub um ferne Sonnen

Sonnenlicht, das von feinen Staubteilchen im All reflektiert und gestreut wird, bildet einen diffusen Schein am nächtlichen Sternenhimmel. Der Fachmann spricht von Zodiakalicht, und dieses gibt es nicht nur in unserem Sonnensystem. Astronomen von der Universität von Grenoble haben mit dem Very Large Telescope Interferometer (VLTI) der ESO im nahen Infrarotlicht bei der Beobachtung von 92 nahegelegenen Sternen, neun entdeckt, die ein solches - in dem Fall - exozodiakales Licht zeigen. Dass ein solches Phänomen über Lichtjahre hinweg überhaupt wahrgenommen werden kann, spricht dafür, dass in den jeweiligen Sternensystemen bedeutend mehr Staub umhertreibt als um unsere Sonne. Die Forscher glauben, dass er aus Kollisionen zwischen Planetenbruchstücken hervorging. Die Beobachtung ist nicht unbedingt eine gute Nachricht für Planetenjäger: Da der Staub meist in jener Umgebung anzutreffen ist, wo auch erdähnliche Exoplaneten kreisen, erschwert selbst der schwächste Schein eine mögliche zukünftige direkte Beobachtung dieser fremden Welten.

Illu.: ESO/L. Calçada

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Fragliche Zukunft von Virgin Galactic

Während jener Hangar leer steht, in dem bis zu seinem Absturz vor wenigen Tagen das SpaceShipTwo "VSS Enterprise" untergebracht war, wird ein paar Meter weiter seit zweieinhalb Jahren am nächsten Mitglied der Virgin-Galactic-Flotte gebaut. Die "VSS Voyager" mit der Nummer N202VG ist zu 65 Prozent vollendet und sollte im Sommer 2015 mit ihren Testflügen beginnen, erklärte Virgin Galactic CEO George Whitesides am vergangenen Mittwoch. Zu diesem Zeitpunkt ahnte er noch nicht, dass ein wichtiger Geldgeber zu wanken beginnen würde, und damit die Zukunft des Unternehmens in Frage stellt: den Großinvestor Abu Dhabi plagen offenbar Zweifel an den Weltall-Tourismus-Plänen von Milliardär Richard Branson. Der Fonds Aabar Investments ist im Besitz von 38 Prozent des Unternehmens.

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Foto: REUTERS/Lucy Nicholson

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Beschleunigungsrekord auf vier Rädern

Von 0 auf 100 in weniger als zwei Sekunden, da kommt wohl kein Benziner mit: Ein Elektroauto aus der Schweiz hat den Beschleunigungsweltrekord für Elektrofahrzeuge gebrochen. Der Rennwagen "Grimsel" beschleunigte in 1,785 Sekunden und in weniger als 30 Metern von 0 auf 100 Stundenkilometer, wie die ETH Zürich mitteilte. Entwickelt wurde der Wagen von Studenten der ETH sowie der Hochschule Luzern. Das Kohlefaserfahrzeug wiegt rund 168 Kilogramm und weist eine Leistung von etwa 200 PS auf. Der bisherige Beschleunigungsrekord lag den Angaben zufolge bei 2,134 Sekunden.

Foto: APA/EPA/ETH ZURICH

Dunkle Materie wird von Dunkler Energie verschlungen

Mehr als alles andere gelten zwei Phänomene in der Kosmologie unter Laien als Zeichen dafür, dass Astrophysiker eigentlich keine Ahnung haben, was genau dort draußen vor sich geht: Die Dunkle Materie, die als Erklärung dafür dient, warum der Großteil der gravitativ wirksamen Masse in den Galaxien nicht zu beobachten ist, und die Dunkle Energie, die eine Erklärung liefern soll, warum sich das Universum schneller ausdehnt als es eigentlich sollte. Nun haben Wissenschafter von den Universitäten Portsmouth und Rom eine neue These präsentiert, die die beiden mysteriösen Erscheinungen miteinander in Beziehung setzt. Die Forscher berichten von Beobachtungen im Rahmen des Sloan Digital Sky Survey, die darauf hinweisen, dass die Dunkle Energie die Dunkle Materie allmählich gleichsam auffrisst. Das würde dazu führen, dass große Strukturen wie Galaxienhaufen sich allmählich auflösen.

Foto: Sloan Digital Sky Survey

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Neuer kleiner Urzeit-Räuber

Ein Gruppe internationaler Paläontologen hat eine neue Raubsaurier-Art entdeckt. Die 200 Millionen Jahre alten Überreste des Therapoden Tachiraptor admirabilis wurden im Vorjahr im venezuelanischen Bundesstaat Táchira freigelegt. Der einzigartige nur etwa 1,5 Meter lange Räuber weist beim Bauplan seiner Knochen einige Besonderheiten auf, die ihn von verwandten Spezies grundlegend unterscheidet. Hauptbeute von T. admirabilis dürfte ein vegetarischer Dinosaurier namens Laquintasaura gewesen sein, dessen Fossilien ebenfalls an der Ausgrabungsstätte zutage traten.

Foto: REUTERS/Carlos Garcia Rawlins

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Mittlere Sonneneruption

Das Solar Dynamics Observatory (SDO) der NASA hat vor wenige Tagen bereits die zweite mittelstarke Sonneneruption, ein Flare der Klasse M7.9, eingefangen, die derselben aktiven Region der Sonne entstammte. Die Sonnenflecken-Gruppe AR 12205 kam am 3. November in Sichtweite und könnte auch in den nächsten Tagen noch für ein Sonnenspektakel sorgen. Die obere SDO-Aufnahme zeigt die Eruption im extremen ultravioletten Licht.

Foto: APA/ EPA/NASA/SDO

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Früher Säuger verblüfft Forscher

Im Jahr 2010 gelang Paläontologen auf Madagaskar ein Schädelfund, der die Vorstellung vom frühen Stammbaum der Säugetiere entscheidend verändern könnte. Die großteils gut erhaltenen Knochenreste gehörten nach einer aktuellen Untersuchung vermutlich zu dem größten Säugetier, das vor 70 Millionen Jahren im Schatten der Dinosaurier den Südkontinent Gondwana bewohnte. Die Vintana sertichi benannte Art dürfte zu Lebzeiten einem übergroßen Murmeltier ähnlich gesehen haben. Eine Rekonstruktion weist auf ein Gewicht von rund neun Kilogramm hin. Bisher wusste man aus Mangel an geeigneten Funden recht wenig über die sogenannten Gondwanatheria. Doch Analysen der kräftigen Zähne und Kiefer erlauben nun sogar Rückschlüsse auf die Ernährung der kreidezeitlichen Säuger; vermutlich lebten sie von Wurzeln, nussähnlichen Früchten und Samen.

Die Schädelknochen verrieten den Forschern aber noch weitere Details: So weisen die großen Augenhöhlen darauf hin, dass V. sertichi auch bei schlechten Lichtverhältnissen gut sehen konnte, während Anzeichen für ausgeprägte Riechkolben im Schädel auf einen hervorragenden Geruchssinn hindeuten. Die an den Untersuchungen beteiligen Wissenschafter halten das Fossil für einen der wichtigsten paläontologischen Funde des Jahrzehnts. Die auffallenden Merkmale würden vor allem klar machen, wie wenig die Forschung bislang über die frühen Anfänge Entwicklung der Säugetiere wissen.

Foto: REUTERS/Joseph Groenke/Stony Brook University

Verwundete Natur

Seit Jahrtausenden verändert der Mensch seine Umwelt, sein Einfluss auf die Erde ist so groß, dass man bereits vom Zeitalter des Anthropozäns spricht. Besonders deutlich wird das Ausmaß menschlicher Eingriffe auf Satellitenfotos. 2011 ist dazu ein opulenter Bildband erschienen, 56 großformatige Bilder daraus zeigt nun das Naturhistorische Museum Wien seit vergangenen Mittwoch in der Ausstellung "Human Footprint - Menschliches Handeln im Satellitenbild". Der Fußabdruck des Menschen zeigt sich aus dem All gesehen auf vielfältige Weise. Insbesondere der Bergbau schlägt der Erde teilweise tiefe Wunden, wie die obere Aufnahme der Orapa-Mine in Botswana zeigt. Die flächenmäßig größte Diamantenmine der Welt reicht entlang eines alten Vulkanschlotes 200 Meter in die Tiefe.

Foto: eoVision/GeoEye, 2014, distributed by e-GEOS

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Ein echter Carter für zuhause

Der Brite Howard Carter ist mit seiner Entdeckung des praktisch ungeplünderten Grabes von Pharao Tutanchamun im Jahr 1922 in die ewigen Annalen der Archäologie eingegangen. Sein Ruhm als Ägyptologe überstrahlt jedoch auch ein weniger bekanntes Talent: Carter war ein begabter Zeichner, der mit Akribie und Sinn für Details ägyptische Ausgrabungsstätten und Monumente festhielt, wie dieses Aquarellbild vom Tempel der Hatshepsut belegt. Wer sich einen echten Carter ins Wohnzimmer hängen möchte, der sollte Anfang Dezember eine London-Reise einplanen: Am 3. Dezember nämlich werden drei seiner Werke beim Auktionshaus Bonhams versteigert. Für alle drei gemeinsam erwarten sich die Verkäufer einen Erlös von bis zu 31.500 Euro.

Foto: APA/EPA/BONHAMS

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Vorbereitungen für eine fliegerische Großtat

Im vergangenen Juni absolvierte das neue Flugzeug "Solar Impulse 2" in der Schweiz seinen Jungfernflug. Der von vier solarbetriebenen Elektromotoren angetriebene Flieger wird derzeit im Schweizer Payerne ausgiebig getestet, denn im kommenden Jahr steht dem Projekt und seinen beiden Initiatoren Bertrand Piccard und Andre Borschberg Großes bevor: Im März 2015 soll das Flugzeug ohne Treibstoff in der Golfregion zu einer Weltumrundung in Etappen via Indien, China, die USA, Südeuropa und Nordafrika starten. Im Jahr 2010 hatte das Vorgängerflugzeug "Solar Impulse" den ersten 26-stündigen Flug ohne Zwischenstopp absolviert - es war der Beweis, dass das Flugzeug tagsüber genügend Energie speichern kann, um nachts weiterzufliegen. "Solar Impulse 2" soll in der Lage sein, 120 Stunden ohne Pause zu fliegen - fünf Tage und fünf Nächte. Das sollte reichen, um den Atlantik oder den Pazifik zu überqueren.

Foto: REUTERS/Pierre Albouy

Protoplanetare Scheibe aus der Nähe

Eine neue mit dem Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) geschossene Aufnahme zeigt ein gerade im Werden begriffenes Exoplanetensystem in nie zuvor erreichter Schärfe. Für die ersten Beobachtungen im neuen und gleichzeitig leistungsstärksten Betriebsmodus von ALMA richteten Forscher die Antennenschüsseln auf HL Tauri – einen jungen Stern, ungefähr 450 Lichtjahre von der Erde entfernt, der von einer Staubscheibe umgeben ist. Das resultierende Bild im sogenannten Submillimeterbereich des Lichtspektrums übertrifft alle Erwartungen und zeigt unerwartet feine Details in der Materiescheibe, die von der Geburt des gerade einmal eine Million Jahre alten Sterns zurückgelassen wurde. Die beobachtete Scheibe von HL Tauri scheint sehr viel weiter entwickelt zu sein als man anhand des Alters des Systems erwarten würde. Daher deutet die Aufnahme von ALMA auch darauf hin, dass der Prozess der Planetenentstehung schneller abläuft als bisher angenommen.

So eine hohe Auflösung bietet nur der ALMA-Betriebsmodus mit langen Basislinien. Astronomen können so neue Informationen gewinnen, die unmöglich mit anderen Einrichtungen erreicht werden können - nicht einmal mit dem "Hubble"-Teleskop. Dennoch braucht sich "Hubble" nun nicht zu verstecken: Die obere Aufnahme des Weltraumteleskops zeigt die etwas düster wirkende nähere Umgebung von HL Tauri, zu sehen als heller Stern links oberhalb der Bildmitte. Rechts nahe dem unteren Bildrand ist der Stern V1213 Tauri und das sogenannte Herbig Haro Objekt HH30 zu sehen. Links unterhalb von HL Tauri dominiert der von hell leuchtenden heißen Gaswolken umgebene Stern XZ Tauri die dramatische Szenerie. Eine beschriftete Variante der Aufnahme gibt es hier.

Foto: ESA/Hubble and NASA

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Zoowelt

Das Haus des Meeres hat Zuwachs bekommen - und das nicht zu knapp: Gleich 300 junge Baumhöhlen-Krötenlaubfrösche mehr sind seit kurzem im Wiener Aquazoo beheimatet. Die bei den Besuchern sehr beliebten Frösche mit dem etwas sperrigen Namen florieren bereits seit Jahren im Tropenhaus. Dass nun aber über 300 Jungfrösche gleichzeitig das Wasser verlassen, kommt eher selten vor. Das Haus des Meers nahm das zum Anlass, den Besuchern einen Anblick zu bescheren, der normalerweise nur den Pflegern in der Aufzuchtstation vorbehalten ist: Eine kleine Gruppe der nur einen Zentimeter großen Jungfrösche und zahlreiche Kaulquappen in den verschiedenen Entwicklungsstadien können im Terrarium beobachtet werden. (red, derStandard.at, 09.11.2014)

Foto: APA/HAUS DES MEERES/GÜNTHER HULLA