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Kreative und innovative Ideen für den Klimaschutz wurden nun das siebte Mal ausgezeichnet. Der Klimaschutzpreis wird vom Umweltministerium und dem ORF vergeben.

Foto: REUTERS/Eduardo Munoz

Vor den EU-Mitgliedsländern liegt noch viel Arbeit im Bereich Umweltschutz. Erst kürzlich gab es eine Einigung bei den sogenannten Klimazielen: Bis 2030 soll der CO2-Ausstoß um 40 Prozent reduziert werden. Dafür sind vor allem innovative und kreative Ideen gefragt. Impulse kommen zum Beispiel von den 255 Projekten, die heuer beim österreichischen Klimaschutzpreis eingereicht wurden. Montagabend wurde die Auszeichnung von Umweltministerium und von ORF zum siebenten Mal vergeben.

Insgesamt wurden Projekte in vier Kategorien gekürt. Die Sonnenwelt Großschönau setzte sich in der Kategorie "Tägliches Leben" durch. Das Projekt "Nutze die Kraft der Natur" gewann in der Kategorie "Landwirtschaft". Die Bioenergie Aichfeld GmbH holte sich den Preis in der Kategorie "Betriebe". Im Bereich "Gemeinden & Regionen" gewann ein Projekt der Stadt Weiz in der Steiermark, bei dem alte Gebäude auf Passivhaus-Standard saniert werden.

Energieeffiziente Nomaden

Die Sonnenwelt in Großschönau zeigt den Besuchern zum Beispiel, dass Nomaden schon vor 10.000 Jahren energieeffiziente Zelten hatten und spannt den Bogen bis hin zu moderner Technik in Österreich.

Ein anderer Gewinner ist Hubert Pickl-Herk, er stellte bereits 1996 seinen Betrieb auf biologische Landwirtschaft um. Als Obmann der Waldwirtschaftsgemeinschaft Judenburg setzt er sich für verstärkte Waldpflege ein. Er errichtete zudem ein Kleinwasserkraftwerk, installierte eine Photovoltaikanlage auf seinem Dach und im Rahmen eines Bürgerbeteiligungsprojekts auch auf einer Freifläche. Durch verbessere er die Lebensqualität in der Region, ist die Jury überzeugt.

Zwei Unternehmen bündeln ihre Kräfte

In der Kategorie Betriebe siegte eine Kooperation: Normalerweise konkurrieren Papierfabriken und Biomasseheizwerke um den Rohstoff Holz. Der Industriekonzern Zellstoff Pöls und das Familienunternehmen Bioenergie Wärmeservice jedoch kooperieren durch eine branchenübergreifende Partnerschaft. Im Prozess der Zellstofferzeugung wird aus Holz Zellstoff, Energie und vieles mehr gewonnen, diese Restwärme konnte früher aber nur in einem geringen Ausmaß genutzt werden.

Die Lösung: Die industrielle Abwärme wird kombiniert mit einem Biomasseheizwerk und einer innovativen Speicherlösung (Großraum-Fernwärme-Druckspeicher). Das ermöglicht die nachhaltige und umweltfreundliche Wärmeversorgung für mehr als 15.000 Haushalte im Großraum Aichfeld und spart Holz und Gas.

Umweltschutz und wirtschaftlichen Erfolg verbinden

Neben einer sechsköpfigen Fachjury haben 83.000 Menschen via Telefon und Internet für ihren Favoriten abgestimmt. Die Einsendungen stammten von Unternehmen, Organisationen, Vereinen, öffentlichen Einrichtungen und Privatpersonen. Der Klimaschutzpreis zeige, wie wirtschaftlicher Erfolg und Klimaschutz Hand in Hand gehen können, sagte Umweltminister Andrä Rupprechter.

Auszeichnung für Schulklasse

Auch die Ideen von Schülern wurden 2014 wieder ausgezeichnet: Für ihr Projekt "Klimaschutz geht uns alle an" erhielt die dritte Klassen der NMS Mooskirchen (Stmk) den Österreichischen Klimaschutzpreis Junior. (red, derStandard.at, 4.11.2014)