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Foto: Tourism Queensland/AP/dapd

Berlin - Am 20. März 2015 kommt Europa wieder einmal in den Genuss einer Sonnenfinsternis. Die totale Verfinsterung wird sich auf einen 430 Kilometer breiten Streifen im Norden des Kontinents beschränken, die partiellen Phase ist von ganz Europa aus zu beobachten. Welche Auswirkungen die Sonnenfinsternis auf die Stromversorgung durch Photovoltaikanlagen haben könnte, haben nun Wissenschafter für Deutschland erhoben - immerhin schlägt der Solarstromanteil am Bruttostromverbrauch mit rund fünf Prozent zu Buche. Das Fazit der Experten von der Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW Berlin): Auch bei wolkenlosem Himmel lassen sich die Schwankungen in der Solarstromerzeugung durch Ausgleichsmaßnahmen auffangen.

Da in Deutschland am 20. März 2015 zwischen 9:30 Uhr und 12:00 Uhr die Sonne teilweise durch den Mond verdeckt sein wird, kommt es zur Reduktion der Solarstromleistung. Im Fokus der Studie stand die Analyse der daraus resultierenden Schwankungen in der Solarstromerzeugung. Bestimmt wurde sie für unterschiedliche Bewölkungssituationen. Wie die Studie zeigt, ist während der Sonnenfinsternis mit Änderungen in der Solarstromleistung zu rechnen, die bis zu dem 3,5-fachen der gewöhnlichen Leistungsänderungen entsprechen können – vorausgesetzt der Himmel über Deutschland ist frei von Wolken.

Video: Die Ergebnisse der Studie grafisch aufbereitet.
pvspeicher.htw-berlin.de

Der Ausgleich dieser Schwankungen kann durch verschiedene Maßnahmen auf der Erzeugungs- und Nachfrageseite erfolgen. "Aus technischer Sicht könnten die in Deutschland vorhandenen Pumpspeicherwerke die Leistungsschwankungen auch bei wolkenlosem Himmel vollständig ausgleichen", sagt Volker Quaschning von der HTW Berlin. Ergänzend könnte der Einsatz von flexiblen Kraftwerken wie schnell regelbaren Gaskraftwerken zum Ausgleich beitragen. Voraussetzung hierfür ist, dass die Sonnenfinsternis in der Kraftwerkseinsatzplanung vorausschauend berücksichtigt wird. (red, derStandard.at, 9.11.2014)