Die knapp 12.000 im deutschen Bundesverband für die Immobilienwirtschaft (BVFI) zusammengeschlossenen Makler werden nicht streiken. Sie waren aufgerufen, darüber zu entscheiden, ob sie ihre Arbeit für einen Tag niederlegen, um gegen das von der Berliner Regierung geplante Bestellerprinzip zu protestieren, nach dem Makler künftig immer vom Auftraggeber bezahlt werden.

Nur 30 Prozent dafür

Bei der Urabstimmung des BVFI stimmten jedoch nur 30 Prozent für einen Arbeitskampf, sechs Prozent dagegen und 64 Prozent enthielten sich, wie der BVFI am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Zudem hatten sich nur 3.707 Immobilienmakler oder 31 Prozent der Mitglieder an der Urabstimmung beteiligt.

Nach dem Bestellerprinzip sollen Makler künftig vom Auftraggeber bezahlt werden. Bisher tragen meist die Mieter bei Vertragsabschluss die Kosten, auch wenn der Makler vom Vermieter eingeschaltet wurde.

"Aus für ein Drittel der Unternehmen"

Der Verband sieht den Berufsstand der Wohnungsvermittler durch das Vorhaben bedroht, das am 7. November im Bundesrat beschlossen werden soll: "Der von der Bundesregierung vorgelegte Gesetzentwurf zum sogenannten Bestellerprinzip führt zu Vernichtung von ca. 10.000 Maklerbetrieben, was für etwa ein Drittel aller Maklerunternehmen das Aus bedeuten würde", heißt es in dem Aufruf zur Urabstimmung: "Mindestens noch einmal so viele Arbeitsplätze drohen wegzufallen." (APA, 4.11.2014)