Bild nicht mehr verfügbar.

Die Behörden wollen immer öfter wissen, wer hinter einzelnen Facebook-Accounts steckt.

Foto: DADO RUVIC / REUTERS

Facebook wird nach eigenen Angaben immer häufiger von Behörden weltweit zur Herausgabe von Nutzer-Informationen aufgefordert. In der ersten Hälfte 2014 sei die Zahl der Anfragen von Regierungen weltweit um etwa ein Viertel im Vergleich zum vorherigen Halbjahr gestiegen, teilte Facebook am Dienstag mit. Insgesamt seien knapp 35.000 Anträge eingegangen.

Rasanter Anstieg in Österreich

In Österreich stieg die Zahl der Anfragen noch stärker an: Insgesamt stellten heimische Behörden 63 Anfragen, die 84 Nutzer betrafen. Davon wurden lediglich bei 17,46 Prozent der Nutzer Daten von Facebook ausgegeben. Im zweiten Halbjahr 2013 gab es hingegen lediglich 28 Anfragen zu 32 Nutzern.

Terror als Grund

Das Internet werde für die Sicherheitsbehörden immer wichtiger, um verbotene Aktivitäten zu recherchieren, sagte Innenministeriumssprecher Karl-Heinz Grundböck am Mittwoch im Ö1-"Mittagsjournal".

Facebook sei die relevante Plattform, um bei der Aufklärung jihadistischer Aktivitäten zu helfen, sagte Grundböck. Doch nicht nur für jihadistische Organisationen wie den "Islamischen Staat" (IS) sei Facebook ein wichtiges Propaganda-Werkzeug.

15 Mal Wiederbetätigung

Facebook gab auch bekannt, wie viele Postings aufgrund von NS-Wiederbetätigung gelöscht wurden. Im ersten Halbjahr 2014 entfernte das soziale Netzwerk aus diesem Grund lediglich 15 Inhalte - eine überraschend niedrige Zahl. Im zweiten Halbjahr 2013 waren es noch 78 Postings, die gelöscht wurden.

Vergleiche

Zuletzt hatte auch Google mitgeteilt, dass Regierungsstellen verstärkt die Freigabe von Kunden-Daten verlangten. Die Praxis der Behörden ist international in die Kritik geraten, nachdem der ehemalige US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden im vergangenen Jahr amerikanische Ausspähprogramme enthüllt hatte. (fsc/APA, 5.11.2014)