Wien - Der Kauf der Kunststoffsparte von der voestalpine soll dem börsennotierten Autozulieferer Polytec in den nächsten Jahren "deutlich" höhere Betriebsergebnisse bescheren. Die Übernahme von "Plastic Solutions" werde 2015 mit mehr als 100 Mio. Euro zum Konzernumsatz beitragen, berichtete Polytec im Quartalsbericht. Mit dem einen oder anderen bestehenden Werk ist der Konzern nicht ganz zufrieden.

Der Kauf der Standorte der Voest-Kunststoffsparte war am 1. Oktober bekannt gegeben worden. Perfekt gemacht sein soll der Deal nun in den nächsten Tagen. Das Closing werde, vorbehaltlich der Genehmigung durch das deutsche Bundeskartellamt, voraussichtlich bis Mitte November erfolgen, schrieb das Unternehmen am Mittwoch.

Noch ohne Berücksichtigung des Kunststoffdeals geht Polytec für 2014 von einer stabilen operativen Entwicklung aus. Umsatz und Betriebsergebnis sollten 2014 auf dem Niveau des Vorjahres liegen, heißt es im Ausblick.

Betriebsergebnis auf Vorjahresniveau

Bei einem Konzernumsatz von 356,6 Mio. Euro (plus 2,2 Prozent) blieben in den ersten neun Monaten das Betriebsergebnis (EBIT) mit 13,5 Mio. Euro und das Ergebnis nach Ertragssteuern mit 10 Mio. Euro auf Vorjahresniveau.

Im dritten Quartal lag der Umsatz mit 118,1 Mio. Euro unter dem des zweiten Quartals (120,6 Mio. Euro). Das EBIT des Konzerns im dritten Quartal war mit 4,5 Mio. Euro unter dem des zweiten Quartals (4,7 Mio. Euro). Dass der Quartalsbetriebsgewinn jetzt aber um 25 Prozent über dem Wert des Vorjahresquartals lag, war in einmaligen Restrukturierungsaufwendungen nach dem Auslauf der Freizeitmöbelproduktion am Standort Ebensee (1,2 Mio. Euro) begründet, die im Vorjahreswert enthalten waren.

Ergebnis "unter den Erwartungen"

Insgesamt, so schreibt die Gesellschaft im Aktionärsbrief, ist "die wie bereits im Vorjahr unter den Erwartungen liegende Ergebnisentwicklung auf eine unzureichende Produktivität in einzelnen Werken sowie auf erhöhte sonstige betriebliche Aufwendungen zurückzuführen."

Ende September beschäftigte Polytec konzernweit 3.567 Leute, davon waren 6,6 Prozent Leiharbeitskräfte. Der Stand an Leiharbeitskräften ist in der Berichtsperiode um 15,6 Prozent auf 237 gesunken. (APA, 5.11.2014)