Unternehmen verlieren jährlich Millionenbeträge durch unmotivierte Mitarbeiter. Wie es um die Mitarbeitermotivation in Österreich bestellt ist, hat Dale Carnegie Training in seiner aktuellen Umfrage erhoben. Die Ergebnisse sind ernüchternd. Fast jeder zweite Arbeitnehmer in Österreich macht nur noch Dienst nach Vorschrift.

Überdurchschnittlich hohes Engagement gibt es im Finanzsektor, in Wissenschaft und Recht. Das geringste Engagement zeigen Mitarbeiter der öffentlichen Verwaltung und im Transportwesen.

Gründe für das geringe Engagement werden von den Mitarbeitern vor allem in einer schwachen Führung gesehen. Zwar sind knapp 40 Prozent mit ihrem direkten Vorgesetzten sehr zufrieden. In Deutschland liegt diese Zufriedenheit bei 33 Prozent. Mit dem Topmanagement hingegen sind nur noch 23 Prozent zufrieden. Und nur 21 Prozent sind sich sicher, dass ihr Vorgesetzter sich für sie als ganze Person interessiert – nicht nur als Arbeitsressource. Die Motivation steigt, wenn es der Führungskraft gelingt Wertschätzung, Verbundenheit und Zuversicht zu vermitteln, so die Umfrage weiter.

Große Unzufriedenheit

Während gut 60 Prozent der Befragten sich von ihrem Vorgesetzten mit Respekt behandelt fühlt, sind nur 24 Prozent auch der Meinung, dass ihr Chef ein gutes Vorbild für seine Mitarbeiter ist. Nur 15 Prozent sehen Aufstiegschancen in ihrem Unternehmen und lediglich 18 Prozent fühlt sich niemals von ihrem Arbeitgeber ausgenutzt. 29 Prozent der an der Umfrage teilnehmenden Männer gab an nicht engagiert zu sein, bei den Frauen macht dieser Anteil 18 Prozent aus.

503 Personen in unterschiedlichen Positionen nahmen an der Studie im Zeitraum von Juli bis September 2014 teil. Bei der um nur zwei Monate vorgelagerten Vergleichsstudie in Deutschland waren es 1.268 Beschäftigte. (red, derStandard.at, 5.11.2014)