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Teures Gefährt: "Chariot"

Foto: AP/Sotheby's

New York - Gemessen an den über Auktionen weltweit eingespielten Umsätzen darf sich Sotheby's seit drei Jahren in Folge die Marktführerschaft im Bereich Impressionist & Modern Art an die Fahnen heften. Aktuell lieferte man in New York insofern eine beeindruckende Vorstellung: In der Nacht auf Mittwoch wechselten 58 Kunstwerke dieser Sparte zum Gegenwert von 422 Millionen Dollar den Besitzer, damit notiert man das beste je bei einer Sotheby's-Auktion erzielte Ergebnis (zuvor 380 Mio. Dollar).

Den höchsten Zuschlag des Abends erteilte man erwartungsgemäß für Alberto Giacomettis Chariot (Streitwagen, 1951/52) bei rund 101 Millionen Dollar (inkl. Aufgeld). Sotheby's hatte dem Verkäufer im Vorfeld eine Garantie erteilt und wohl auf einen neuen Rekord gehofft. Vergeblich, dieser bleibt bei L'Homme qui marche, den Milliardärin Lily Safra 2010 für 104,3 Millionen Dollar (Sotheby's London) ersteigerte.

Einen neuen Künstlerrekord verzeichnete man dennoch, konkret für Amedeo Modiglianis ebenfalls mit einer Garantie ausgestatteten Tête (1911/12). Modigliani hatte diese Steinskulptur einst für etwa 200 Francs verkauft, nun sollte sie um die 45 Millionen bringen. Das Interesse übertraf diese Erwartungen deutlich: 70,72 Millionen Dollar bewilligte ein anonymer Telefonbieter.

Auf den dritten Platz im Ranking der Top-zehn-Werte hievte ein asiatischer Privatsammler mit 61,76 Mio. Dollar Vincent van Goghs Stillleben mit Klatschmohn und Margeriten. Der Künstler hatte es 1890 wenige Wochen vor seinem Selbstmord gemalt. 1990 war es bei einer Christie's-Auktion in New York unverkauft geblieben. Der damalige Schätzwert hatte sich "nur" auf zwölf bis 16 Millionen Dollar belaufen. (Olga Kronsteiner, DER STANDARD, 6.11.2014)