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Verschlüsselung: Nach den Snowden-Enthüllungen setzen immer mehr Konzerne auf Sicherheit

Foto: APA

Der früher bei der NSA tätige Jurist Stewart Baker hat sich bei einer Podiumsdiskussion kritisch zu den Verschlüsselungsmaßnahmen von großen IT-Konzernen geäußert. Baker bezeichnete die Maßnahmen als Show von Apple und Google. Diese "führten einen Krieg gegen die US-Regierung, weil es sie gut dastehen lässt." Tatsächlich seien Verschlüsselungsmaßnahmen aus ökonomischer Perspektive schädlich.

Verkaufspotenzial eingeschränkt

Denn in Märkten wie China oder Russland würden sich entsprechend ausgestattete Geräte nicht verkaufen. "Sie schränken ihr eigenes Verkaufspotenzial ein", so Baker. Dabei würden die IT-Firmen bei schwerwiegenden Verbrechen ohnehin Nutzerdaten an Regierungen übermitteln.

Blackberry als Abschreckung

Als Negativbeispiel nennt Baker Blackberry, das schon früh auf Verschlüsselung setzte – und jetzt vor dem Ruin stünde. Einen Gegenpart fand Baker am von der britischen Zeitung Guardian organisierten Podium in Cloudfare-CEO Matthew Prince, der die Maßnahmen vehement verteidigte. Er habe den "Glauben in Mathematik", so Prince, "durch die Nutzer geschützt werden können". (fsc, derStandard.at, 6.11.2014)