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A1 muss einen Werbespot frühzeitig auslaufen lassen

Foto: Reuters/Bader

Der Telekomanbieter A1 hat einen Werbespot mit eindringlichem Song samt sportlich turnenden Jugendlichen im Rahmen der Kampagne "Der Unterschied liegt im Netz" nach einer Beschwerde beim Werberat vorzeitig auslaufen lassen. Im Songtext der Band Alt-J mit dem Titel "Fitzpleasure" wird Gewalt verherrlicht, berichtet der "Extradienst" online.

Beschwerde beim Werberat

Eine Beschwerde beim Werberat brachte die Sache ins Rollen; Im harmlos klingenden Song wird jugendfrei ausgedrückt eine Vergewaltigung thematisiert. Allerdings sei der Text so formuliert gewesen, dass auch Muttersprachler bei der Kontrolle dies nicht entdeckt hätten, so ein Sprecher der Telekom Austria zur APA. "Leider ist uns ein Lapsus passiert", das Lied sei auch durch alle Charts gegangen. Problematisch sei, dass eine Literaturstelle zitiert werde.

"Ethische, moralische und gesellschaftspolitisch korrekte Prämissen"

A1 erklärte in seiner Stellungnahme an den Werberat, dass man sich "selbstverständlich (...) an ethische, moralische und gesellschaftspolitisch korrekte Prämissen" halte, "da uns unsere Vorbildwirkung als Unternehmen und auch die Wirkung unserer Haltung bewusst ist. Dass der Songtext eine mehr als fragwürdige Textpassage enthält, war uns völlig neu (...). "Sogar englischsprachige "Native Speaker", mit denen man in Kontakt getreten sei, "konnten den Text nur mit voller Konzentration verstehen und 'entschlüsseln'. Fakt ist, dass nach dieser Überprüfung es tatsächlich so ist, dass der Songwriter die Novelle 'Last Exit to Brooklyn' (von Hubert Selby Jr., Anm.) zitiert, in der es um Vergewaltigung geht."

Der Spot sollte im TV und Kino noch bis Mitte November laufen, nun lief er laut A1 bereits mit 3. November aus. Die Kampagne habe damit "früher als geplant" ein Ende gefunden. Damit hat der Werberat das Verfahren geschlossen, so der "Extradienst". (APA, 6.11. 2014)