New York - Das Schiele-Aquarell "Stadt am blauen Fluss (Krumau)" aus der Sammlung Fritz Grünbaum, das im Vorfeld heftige Kontroversen ausgelöst hatte, ist am Mittwochabend im New Yorker Auktionshaus Christie's um 2,965 Mio. Dollar (2,38 Mio. Euro) versteigert worden - deutlich über dem Schätzwert von 800.000 bis 1,2 Mio. Dollar. Der Erlös wird zwischen den Besitzern und den Grünbaum-Erben geteilt.

Das Leopold Museum hatte scharf kritisiert, dass Christie's "offenbar bewusst eine lückenhafte und falsche Provenienzkette" übernommen habe. "Die Werke Fritz Grünbaums waren nie Raubkunst", hieß es unter Verweis auf die Provenienzforschung, bei der Schiele-Werke aus der Sammlung Grünbaum wie etwa "Tote Stadt III" nicht als Restitutionsfälle eingestuft worden seien. Die Israelitische Kultusgemeinde Wien hatte hingegen das Vorgehen verteidigt, da für die Sammlung Fritz Grünbaum keine lückenlose Eigentümerkette zu erforschen sei.

Ebenfalls aus der Sammlung Grünbaum, aber ohne Hinweis auf Raubkunst, war am Dienstag bei Sotheby's in New York Schieles "Sitzende mit angezogenem linken Bein (Torso)" versteigert worden. Es wurde im Rahmen des Schätzpreises (1,2 bis 1,8 Mio. Dollar) für 1,325 Mio. Dollar zugeschlagen. (APA, 6.11.2014)