Auch die Ampel, oder gerade diese, kann sich aus der Vernetzung nicht raushalten. Schon jetzt kommunizieren viele Ampeln mit ihrer Umgebung. Dabei besitzt Siemens in Wien fast Monopolstellung, immerhin hat man die Hälfte aller Lichtanlagen und das elektronische Verkehrsmanagement-System geliefert. Ein Verkehrsrechner in der Magistratsabteilung 33 ist für die Schaltstrategien verantwortlich. Hier werden 1250 Lichtanlagen überwacht und gesteuert. Auch die Polizei kann von der Verkehrsleitzentrale Roßauer Lände aus eingreifen.
Schon kleine Irritationen im System können gewaltige Auswirkungen auf den Verkehrsfluss haben. Die vergleichsweise sehr gute Verkehrsorganisation in Wien sorgt für überwiegend flüssigen Verkehr und damit auch für geringen Schadstoffausstoß und Energieverbrauch der einzelnen Autos.
Autofahren in Wien attraktiv
Die Kehrseite: Autofahren ist in Wien sehr attraktiv, da es richtige Staus nur zu wenigen Spitzenzeiten oder dann gibt, wenn auf einer der Hauptschlagadern ein Unfall passiert. Das verleitet öfter dazu, mit dem Auto zu fahren, als notwendig, was den Energieverbrauch wieder in die Höhe treibt. Jetzt schon sorgen viele Sensoren und Rechenprogramme für die Optimierung des Verkehrsflusses. Und das ist noch weiter zu verbessern, wenn einmal Autos bei Grün automatisch losfahren, während der Lenker noch in seinem Handy-Telefonbuch blättert.
An dieser Thematik ist die Wichtigkeit abzulesen, den öffentlichen Verkehr kontinuierlich zu verbessern, damit er eine wirksame Alternative zum Auto ist. (Rudolf Skarics, DER STANDARD, 7.11.2014)