Gegen den SUV-Trend haben Vans derzeit einen schweren Stand, auch die kompakten. Eine Ausnahme ist Mercedes' B-Klasse, gegen die BMW den 2er Active Tourer positioniert und VW den Golf Sportsvan.
Ausweitung der Modellpalette nach unten, so begründete Mercedes weiland die Lancierung von A- und B-Klasse, und das bedeutete auch ein Wildern des Premiumherstellers in Domänen der Massenhersteller. Hintergrund war aber auch die Reduktion der Flottenverbräuche, was sich nur durch Hinzunahme kleinerer Formate bewerkstelligen ließ.
Und obwohl die Vans angesichts des SUV-Booms stetig an Strahlkraft verlieren, gibt es da zumindest eine Ausnahme, die aktuelle B-Klasse von Mercedes nämlich. Gegen die positioniert BMW gerade den 2er Active Tourer - vor allem aber, und damit zum Testwagen, dem praktisch ident dimensionierten Golf Sportsvan, wird daran ersichtlich, wie das VW-Imperium zurückschlägt gegen die Premium-Attacke.
Mag sein, Benz und BMW strahlen imagemäßig heller und bringen etwas mehr Pepp, frische Farbe ins Straßenbild (von der Außenerscheinung her kann man das zumindest dem BMW bescheinigen), aber was die Summe seiner Qualitäten betrifft, ist der Volkswagen das derzeit wohl stimmigste Angebot in dieser Klasse.
Bescheidenheit ist meine Zier, scheint sein Motto zu sein, anders gesagt: So unscheinbar kann Perfektionismus daherkommen. Ob Fahrwerksauslegung, Lenkpräzision, Flexibilität, Variabilität, überhaupt diese Durchdachtheit bis ins letzte Detail, auch Sitzkomfort, der Sportsvan überzeugt rundum. Nicht gerade billig, aber ein Automobil, das gerade in seinem unspektakulären Auftritt zeigt, welch enorm hohes technologisches Niveau VW erreicht hat.
Ein Wort noch zum Antriebsstrang. 1,2 TSI DSG. Extrem leiser, kultivierter Downsizing-Benziner mit 110 völlig ausreichenden PS, kombiniert mit dem exzellenten 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe DSG. Flott gefahren, ergab sich ein Testschnitt von rund 6,5 l / 100 km. Auch da spielt VW ganz vorn mit. (Andreas Stockinger, DER STANDARD, 7.11.2014)
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Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Die Teilnahme an internationalen Fahrzeug- und Technikpräsentationen erfolgt großteils auf Basis von Einladungen seitens der Automobilimporteure oder Hersteller. Diese stellen auch die hier zur Besprechung kommenden Testfahrzeuge zur Verfügung.