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David Alaba hat sich verletzt. Er muss nicht nur die Länderspiele gegen Russland und Brasilien auslassen. Teamchef Koller hat Veli Kavlak nachnominiert.

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München/Wien - Österreichs Teamchef Marcel Koller nahm David Alabas Zwangspause tapfer hin. Der Schweizer sagte: "Ich denke niemandem sagen zu müssen, wie wichtig David für unser Team ist, der Ausfall schmerzt. Das kann im Hochleistungssport leider passieren. Ich wünsche ihm eine baldige Genesung."

Das EM-Qualifikationsspiel am 15. November im Happel-Stadion gegen Russland findet ebenso statt wie drei Tage später das freundschaftliche Treffen an selbiger Stätte mit Brasilien. Österreich hat nämlich nicht nur einen Fußballer. Wobei Alaba sicher der beste ist, er wurde zweimal hintereinander zum Sportler des Jahres gewählt. Koller: "Es wird ein anderer Spieler die Chance bekommen, seine Leistung unter Beweis zu stellen." Der andere könnte Veli Kavlak sein, er wurde jedenfalls nachnominiert.

Alaba: "Ganz bitter für mich"

"Das ist im Moment ganz bitter für mich", sagte Alaba auf fcbayern.de, "denn sowohl in der Mannschaft als auch für mich ist es zuletzt so gut gelaufen. Nach der Operation werde ich, sobald es mir die Ärzte erlauben, mit der Reha beginnen. Ich hoffe, dass ich mit Hilfe unserer medizinischen Abteilung bald wieder auf den Platz zurückkehren werde."

ÖFB-Präsident Leo Windtner wiederum sprach von einem "schwerwiegenden" Ausfall: "Es ist sehr bitter, dass in so einer wichtigen Phase so ein Schlüsselspieler fehlt." Windtner verwies aber auch darauf, dass die Mannschaft in der Vergangenheit auch ohne ihren großen Star gute Leistungen ablieferte, etwa beim unglücklichen 1:2 in der WM-Quali im September 2012 gegen Deutschland. "Da hat das Team bewiesen, dass es den Ausfall von David verkraften und sich im Kollektiv aufbäumen kann. Ich hoffe, das gelingt auch in den nächsten beiden Partien."

Pep: "Verletzung tut sehr, sehr weh"

Alaba zog sich am Mittwochabend im Champions-League-Spiel der Bayern gegen die AS Roma (2:0) ohne Fremdeinwirkung eine Innenbandverletzung im rechten Knie zu. Er humpelte in der 81. Minute vom Feld. Eine Magnetresonanz gab am Donnerstag genauen Aufschluss über die Schwere der Verletzung. Alaba, gestützt auf Krücken, suchte im Beisein seines Vaters George Bayerns Arzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt auf. Die Diagnose lautet: Teilabriss des Innenbandes und eine Verletzung des Innenmeniskus. Das gaben die Bayern am Donnerstagabend bekannt. Die OP folgt am Freitag, Alaba wird wohl zwei bis drei Monate ausfallen.

Wie wichtig der 22-Jährige auch oder geraden für die Bayern ist, erklärte Trainer Pep Guardiola bei der Pressekonferenz unmittelbar nach Abpfiff. "Ich gratuliere meiner Mannschaft zu dieser Leistung, doch diese Verletzung von David tut uns sehr, sehr weh", lautete sei Eröffnungssatz. Guardiola ging, ohne die genaue Diagnose zu kennen, "von einer zwei oder drei Monate langen Pause" aus. Er sollte recht behalten.

Der Spanier stimmte eine Lobeshymne auf Alaba an, der bis zu seiner Verletzung auch gegen die Roma geglänzt hatte. "Er ist der totale Fußballer, einfach phänomenal, zudem ist er eine wunderbare Persönlichkeit, er kann ohne Probleme auf mehreren Positionen spielen. Ohne ihn sind wir nicht mehr so flexibel. Ich bin mir aber sicher, dass er wieder stark zurückkommen wird. Wir müssen uns der Situation anpassen."

Alaba wird am 18. November vor dem Brasilien-Match als Sportler des Jahres geehrt. (red, DER STANDARD, 7.11.2014)