Beim Projekt Sternbrauerei Riedenburg in Salzburg hat die UBM von zwölf Penthäusern bereits elf verkaufen können - zu Preisen zwischen 8.000 und 10.000 Euro pro Quadratmeter.

Foto: UBM/Siebinger

Aktuell führt die Porr AG die Abspaltung der Immobiliensparte in die PIAG AG durch. In weiterer Folge soll diese mit der UBM verschmolzen werden. Entstehen soll ein Immobilienunternehmen von europäischem Format, das auf der lokalen Verankerung der Tochtergesellschaften setzt. Jeder soll dort die Oberhand haben, wo seine Stärken liegen. Personal wird nicht abgebaut, im Gegenteil. Der Name UBM bleibe wie die Börsennotiz, hieß es am Donnerstag.

UBM werde hauptsächlich Polen, Tschechien, Niederlande und Frankreich als Developer abdecken, Österreich die derzeit der Porr gehörende Strauss & Partner, den deutschen Markt die ebenfalls zum Mischkonzern zählende Münchner Grund Immo Bauträger, sagte Porr-CEO und UBM-Aufsichtsratschef Karl-Heinz Strauss in einem Pressegespräch. In Deutschland sollen die Marktauftrittskosten gesenkt und Österreich gezielter bearbeitet werden können.

Auch die unterschiedlich weit entwickelten Pipelines würden sich gut ergänzen. Den Fokus werde man auf liquide Märkte wie Österreich, Deutschland und Polen legen, "denn wir wollen alles, was wir bauen, auch verkaufen können".

Abspaltung kommende Woche

Wie berichtet soll ein von der Porr abgetrennter Immo-Teil nebst Projektgesellschaften von Strauss & Partner in der PIAG Immobilien AG zusammengeführt werden - die Abspaltung soll kommende Woche ins Firmenbuch eingetragen werden. Ab der ersten oder zweiten Dezember-Woche soll die PIAG an der Börse notieren, aber nur zwei Monate lang bis Mitte Februar, um dann in der UBM aufzugehen.

Beide Gesellschaften, auch die "UBM neu", stehen künftig mehrheitlich unter Kontrolle des Syndikats von Ortner-Gruppe (rund um Klaus Ortner) und Strauss-Gruppe, doch soll bei der UBM später der Streubesitz auf über 50 Prozent erhöht werden, wie der AR-Chef ankündigte. Entweder solle dies durch Hereinnahme eines strategischen Partners oder durch eine Kapitalerhöhung erfolgen, so Strauss.

Mehr Dividende für 2014

Auch künftig werde die Porr nicht alle Projekte der UBM bauen, gibt sich Strauss bescheiden, der von nicht mehr als 50 bis 60 Prozent Anteil ausgeht: "Der Immo-Developer UBM wird ausschreiben und muss auch die Freiheit haben, durch jemanden anderen bauen zu lassen." Vor allem im Hotelsektor hat die UBM große Erfahrung, "bisher haben wir schon mehr als 7.000 Zimmer errichtet", so Vorstandschef Karl Bier. Doch auch die Porr verfügte etwa im Jahr 2011 laut Strauss über mehr als 5.000 Hotelbetten.

UBM soll nicht nur ein Wachstumswert, sondern auch - weiterhin - ein Dividenden-Papier sein. Für 2014 gibt es mehr Dividende, avisierte Bier. Die Porr-Tochter, die künftig mehrheitlich vom Strauss/Ortner-Konsortium beherrscht wird, steuert heuer sogar "dank" der abflauenden Konjunktur auf ein Rekordjahr zu - zumindest bei den Erlösen (Leistung), möglicherweise auch bei den Gewinnzahlen, die nach drei Quartalen deutlich verbessert werden konnten.

Die wirtschaftliche Eintrübung wirkt sich bei der UBM eher positiv aus, wie CEO Bier im Quartals-Pressegespräch sagte. Speziell im Wohnbau und von Investmentfonds gebe es großes Interesse: "Es geht weiterhin viel Geld in Betongold." In Salzburg habe man etwa bisher von zwölf Penthäusern bereits elf verkauft - und zwar zu Preisen, die man selbst für unglaublich hoch hält, nämlich zu 8.000 bis 10.000 Euro pro m². Das Preis-Wachstum habe sich zwar etwas eingegrenzt, die Nachfrage sei aber weiterhin so gut, dass UBM heuer ebenso viel baue wie sie im Vorjahr veräußert habe, speziell in Deutschland, in Österreich etwas weniger. Bier: "Wir sind optimistisch, dass diese Nachfrage auch 2015 anhält. Wir haben von Berlin, Frankfurt, München oder Hamburg keine Anzeichen einer Eindämmung."

Gewinnsteigerung

Im Gesamtjahr 2014 werden die Gesamteinkünfte von UBM mit voraussichtlich 385 Mio. Euro um knapp 100 Mio. Euro höher als 2013 sein, erwartet man. Ob man auch einen neuen Gewinnrekord schafft, "kann seriöser Weise noch nicht gesagt werden". Bis September stieg die Leistung um 62,2 Prozent von 158,7 Mio. Euro auf 257,4 Mio. Euro. Der Gewinn vor Steuern (EBT) legte gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um 2,7 Mio. Euro oder 31,4 Prozent auf 11,3 Mio. Euro zu.

Bis September wurde zwar mit 47,7 Mio. Euro um 24 Mio. Euro (34 Prozent) weniger investiert als im Vergleichszeitraum des Vorjahres - etwa durch Verzögerungen bei einem Altstadt-Projekt in Wroclaw (Breslau). Bis Jahresende aber soll ein Großteil der budgetierten 100 Mio. Euro veranlagt werden. In Summe habe man heuer aber neue Projekte für rund 200 Mio. Euro angestoßen, so Bier. Das Ost-Exposure hat UBM in den vergangenen drei Jahren deutlich reduziert, heute liegt der Schwerpunkt zu 75 bis 80 Prozent in Deutschland, Österreich und dem übrigen Westeuropa. (APA, 6.11.2014)