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Der betroffene Mastputenbetrieb mit etwa 31.000 Tieren im Landkreis Vorpommern-Greifswald wurde gesperrt - alle Tiere sollen nun geschlachtet werden.

Foto: dpa/Rolf Haid

Erstmals ist ein bisher nur aus Asien bekannter und gefährlicher Geflügelpest-Erreger in Deutschland aufgetaucht. Der betroffene Mastputenbetrieb mit etwa 31.000 Tieren im Landkreis Vorpommern-Greifswald wurde gesperrt. Die Puten sind mit dem Influenzavirus vom Subtyp H5N8 infiziert. Am Donnerstag wurde mit der Tötung begonnen, die noch vor dem Wochenende abgeschlossen werden soll.

Keine infizierten Wildvögel

Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister Till Backhaus (SPD) äußerte sich am Abend vorsichtig zuversichtlich, dass die Seuche auf den Betrieb in Heinrichswalde beschränkt bleibe. Im Unterschied zu dem ersten großen Vogelgrippe-Ausbruch im Februar 2006 sei bisher kein infizierter Wildvogel in Mecklenburg-Vorpommern entdeckt worden.

In dem Putenmastbetrieb habe es seit Anfang des Monats erhöhte Todesraten gegeben, die sich in den vergangenen Tagen gesteigert hätten, sagte der Präsident des Friedrich-Loeffler- Instituts (FLI), Thomas Mettenleiter. Das FLI ist das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit.

Kein Grund zur Panik

Wie der Erreger der Geflügelpest oder Vogelgrippe in den Bestand kam, ist demnach unklar. Das FLI habe vier Experten in den Ort geschickt, die nach den Ursachen forschen. "Wir müssen davon ausgehen, dass jeder hochpathogene Erreger auch eine Gefährdung für den Menschen darstellen kann", sagte Mettenleiter.

Für den H5N8-Erreger sei eine Übertragung auf den Menschen aber noch nicht beobachtet worden - auch nicht in Südkorea, wo bisher Hunderttausende Tiere getötet werden mussten. Experten sehen aber keinen Grund zur Panik. (APA, derStandard.at, 7.11.2014)