Sein stoisches Äußeres vermittelte ein Bild der Zurückhaltung. Auch in seinem Bass-Spiel war Rick Rosas kein Mann der vielen Töne, sondern ein Meister musikalischer Ökonomie. Von Neil Young 1987 in seine Band Bluenotes geholt, war es Rosas, der zwei Jahre später das pulsierende Bass-Fundament zu "Rockin' in the Free World" lieferte.
Zuvor unter anderem mit Joe Walsh, Albert Collins und Etta James aktiv, sollte Young Rosas wichtigster Arbeitgeber bleiben. Als einziger Bassist spielte er sowohl er bei einer Buffalo-Springfield-Reunion, den kurzzeitig wieder belebten Crosby, Stills, Nash & Young als auch in Youngs langjähriger Begleitband Crazy Horse mit, in der er Billy Talbot ersetzte. Mit Young und Crazy Horse stand Rosas auch vergangenen Juli in der Wiener Stadthalle auf der Bühne.
"Rick kann alles spielen", würdigte Young seinen Begleiter in Jonathan Demmes Konzertfilm "Neil Young Trunk Show". Wie Crazy-Horse-Drummer Ralph Molina am Freitag auf seinem Facebook-Account mitteilte, ist Rosas nun 65-jährig verstorben. (glicka, derStandard.at, 7.11.2014)