Bild nicht mehr verfügbar.

Der 90-jährige Arnold Abbott will auch weiterhin Essen an Obdachlose ausgeben.

AP Photo/Lynne Sladky

Bild nicht mehr verfügbar.

Fort Lauderdale beschloss kürzlich neue Regeln für die Ausgabe von Essen in der Öffentlichkeit.

AP Photo/Lynne Sladky

Miami - Ein 90-jähriger Amerikaner, der wegen der Ausgabe von Essen an Obdachlose festgenommen wurde, will trotz der Gefahr einer erneuten Inhaftierung weitermachen. "Ich werde dies ganz klar durchziehen, bis wir sie schlagen", sagte Arnold Abbott dem Fernsehsender NBC am Donnerstag. "Man darf die Obdachlosen nicht unter den Teppich kehren."

Abbott war zuvor in Fort Lauderdale im südlichen Bundesstaat Florida zwei Mal mit anderen Angehörigen örtlicher Kirchen festgenommen worden, weil sie in der Öffentlichkeit Essen an Obdachlose verteilt hatten. Die Stadt hatte im Oktober neue Regeln für die Ausgabe von Essen beschlossen, wonach Ausgabestellen 500 Fuß (152 Meter) voneinander und von Wohnanlagen entfernt sein müssen. Zudem darf zeitgleich nur eine Ausgabestelle pro Straßenblock operieren.

Bedürfnisse der Bevölkerung

Abbott und seinen Mitstreitern drohen bei Verstößen gegen die Regeln bis zu zwei Monate Haft und Geldstrafen von 500 Dollar (400 Euro). Die Polizei verteidigte die Regeln und erklärte, sie sollten nicht die Essensausgabe an Obdachlose verhindern, sondern den Bedürfnissen der gesamten Bevölkerung Rechnung tragen.

Bürgermeister Jack Seiler betonte, Fort Lauderdale sei keine Stadt, "der es an Mitgefühl und Güte mangelt". "Wir glauben nur, dass, wenn jemand auf den Straßen von Fort Lauderdale obdachlos ist, wir ihn von der Straße holen und an einen rechten Ort bringen müssen, an dem er seine Situation verbessern kann", sagte Seiler.

Die Nationale Koalition für Obdachlose sieht die neuen Regeln jedoch als Ausdruck eines Trends in den USA, die Ausgabe von Essen an Obdachlose einzuschränken. Demnach wurden seit Jänner 2013 in 21 Städten entsprechende Regeln erlassen. (APA, 7.11.2014)