Wien - "Welches Schweinderl hätten S' denn gern?" Die Älteren von uns erinnern sich noch gut an Robert Lembkes 1989 zum letzten Mal ausgestrahltes heiteres Beruferaten Was bin ich. Gegen die immergleichen Rituale dieser Sendung erscheine eine katholische Messe als pure Anarchie, meinte einmal ein Kritiker.

Wie jede Veranstaltung steht auch die zum siebenten Mal stattfindende Buch Wien (10. bis 16. November) - sie besteht aus der Lesefestwoche und der Internationalen Buchmesse im Wiener Messezentrum - jährlich vor der Herausforderung, das Erwartbare zu erfüllen und sich doch formal und programmatisch weiterzuentwickeln. Was nicht schlecht gelingt. So gibt etwa Wolf Haas bei der "Langen Nacht der Bücher" (12. 11., 20 bis 23 Uhr, Messezentrum) sein Debüt als Quizmaster. Dazu wurden bewährte Schwerpunkte wie die "Donau Lounge" mit Literatur aus den Donauländern und der Kinder- und Jugendliteratur-Bereich weiter gestärkt.

Während 300 Aussteller aus zwölf Nationen in den Messehallen ihre Bücher präsentieren, finden auf den Messebühnen und diversen über die Stadt verstreuten Veranstaltungsorten Lesungen statt. U. a. mit der Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller (14. 11., 19 Uhr, Rathaus, Stadtsenatssitzungssaal), dem israelischen Autor Meir Shalev (13. 11., 19 Uhr, Jüdisches Museum) oder dem Krimiautor Jo Nesbø (13. 11., 19 Uhr, VHS Urania). Eröffnet wird die Lesefestwoche Montagabend (Rathaus, 18.30, Anmeldung: www.buchwien.at) von Klaus Maria Brandauer und STANDARD-Redakteur Ronald Pohl, der dieser Tage eine Monografie über den Schauspieler vorlegte. Am Mittwoch, 18.30, hält im Messezentrum der ukrainische Autor Juri Andurchowytsch die Eröffnungsrede zur Buchmesse. (steg, DER STANDARD, 8.11.2014)