Bern - Wissenschaftern der Forschungsanstalt Agroscope und der Universität Genf ist es gelungen, "schlafende" Gene von Pilzen zu aktivieren. Damit konnten sie neue Moleküle erforschen, die im Kampf gegen Krebs oder zum Schutz von Kulturpflanzen von großer Bedeutung sein könnten. Die aktiven Moleküle können mit ihrer fungiziden Wirkung Pilze bekämpfen, die für Pflanzen oder auch die menschliche Gesundheit schädlich sind.

"Das Potenzial dieser Methode ist fast unbeschränkt und könnte der Anfang unerwarteter Entdeckungen sein, die für Medizin und Landwirtschaft von großem Interesse sind", teilte Agroscope mit. Genetische Untersuchungen haben gezeigt, dass lebende Organismen wie Pilze über Gene verfügen, die zwar Moleküle produzieren könnten, es aber nicht tun.

Mithilfe von synthetischen epigenetischen Modifikatoren aktivierten die Wissenschafter ganze Gruppen von kleinen unbekannten Molekülen. Deren biologischer Charakter wird derzeit untersucht. Die Forscher erhoffen sich Erkenntnisse im Kampf gegen Entzündungen, Krebs oder Alzheimer.

Auch in der Landwirtschaft könnte die Möglichkeit, Mikroorganismen zu bekämpfen, von Bedeutung sein. Beispielsweise könnten schädliche Pilze, Bakterien oder Viren für Kulturpflanzen eliminiert werden. (APA, derStandard.at, 8. 11. 2014)