Kairo - Bei Kundgebungen von Anhängern des gestürzten Präsidenten Mohammed Morsi sind in Ägypten zwei Menschen getötet worden. In der Provinz Fayoum kam nach Angaben aus Sicherheitskreisen bei Krawallen nach dem Freitagsgebet ein 19-jähriger Student ums Leben. Die Polizei habe dort Tränengas gegen islamistische Demonstranten eingesetzt, aus deren Reihen mit Schrotmunition geschossen worden sei.

Die Todesursache des Studenten war nach Behördenangaben zunächst unklar. In Ain Sham nordöstlich der Hauptstadt Kairo gab es bei Zusammenstößen zwischen Mursi-Sympathisanten und Bewohnern der Ortschaft ebenfalls einen Toten und zudem sechs Verletzte, wie ein Polizeivertreter sagte. Demnach hatten die islamistischen Demonstranten die Eskalation mit Schüssen auf die Nachbarn ausgelöst.

Seit dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi im Juli vergangenen Jahres gibt es in Ägypten immer wieder Proteste von dessen Anhängern sowie Anschläge auf Sicherheitskräfte, zu denen sich meist radikalislamische Gruppen bekennen. Die nach dem Sturz Mursis durch das Militär eingesetzte Regierung geht mit großer Härte gegen die islamistische Muslimbruderschaft vor, die im Dezember vergangenen Jahres als Terrororganisation verboten wurde. Hunderte ihrer Anhänger wurden bei Zusammenstößen getötet und tausende weitere inhaftiert. (APA, 7.11.2014)