Die SPÖ Maxglan erklärt den Radfahrern handschriftlich plakativ, dass Forderungen umgesetzt werden. Ein paar Tage später wurde das SPÖ-Plakat mit einem Bürgerlisten-Logo überklebt.

Neumüller

Baustadträtin Barbara Unterkofler (Neos) hatte die Ehre das Band der Fahrradbrücke alleine durchzuschneiden.

Foto: Stadt Salzburg/Killer

Salzburg - Die neue Radfahrer- und Fußgängerbrücke über die Rudolf-Biebl-Straße schließt eine gefährliche Lücke im Salzburger Radwegenetz. Neben der Bahnüberfahrt entlang führt die Brücke an der S-Bahn-Station Aiglhof Radfahrer über eine der meistbefahrenen Straßen in der Stadt Salzburg und macht eine durchgehende Fahrt auf Radwegen zwischen Salzach und Taxham möglich. Doch es gibt unterschiedliche Meinungen, wer die Lorbeeren dafür ernten darf.

Die SPÖ Maxglan ist offensichtlich der Meinung, sie hätte die Brücke über die vielbefahrene Straße im Salzburger Stadtteil Lehen umgesetzt. Mit einem handgeschriebenen Schild am Radweg wiesen sie die Bevölkerung darauf hin: "Radwegüberführung Rudolf-Biebl-Straße gefordert (Pfeil, Anm.) umgesetzt, Ihre SPÖ Maxglan".

Mit grünem Logo überklebt

Die Stadtgrünen sehen das offenbar anders: Einige Tage nachdem das Schild auf der Radbrücke aufgestellt worden war, wurde das in Rot handgeschriebene Wort "SPÖ" kurzerhand von einem ausgedruckten Logo der Salzburger Bürgerliste überklebt. Potenziell "verdächtig": Bürgerlisten-Gemeinderat Bernhard Carl.

Carl erklärte bereits am 17. Oktober, als die Brücke eröffnet wurde, per Aussendung: "Wenn der Bürgermeister und die Baustadträtin heute medienwirksam das Band durchschneiden, dann sollten sie nicht vergessen, dass die FußgängerInnen- und RadfahrerInnenbrücke über die Rudolf-Biebl-Straße erst auf massiven Druck der Bürgerliste überhaupt ins Budget aufgenommen wurde."

Baustadträtin schnitt Band alleine durch

Doch bei der offiziellen Eröffnung schnitten Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) und Baustadträtin Barbara Unterkofler (Neos) nicht gemeinsam das Band durch. Nur Unterkofler war mit ihrem Rad anwesend. Der Bürgermeister sagte den Termin kurzfristig ab.

Verständlich ist das Gezanke um den Dank der Salzburger Radfahrer freilich schon. Laut einer Verkehrserhebung der Stadt aus dem Jahr 2012 werden bereits ein Fünftel aller Wege in Salzburg mit dem Rad zurückgelegt. Zufriedene Radfahrer sind in Salzburg also einige zufriedene Wähler. Und der Sieg hat bekanntlich viele Väter.

Der Plakatständer ist nun übrigens wieder entfernt worden. (Stefanie Ruep, derStandard,at 8.11.2014)