Zehntausende IP-Webcams wurden aufgrund mangelnder Sicherheitseinstellungen angezapft und die Livebilder ins Netz übertragen. Auch österreichische Kameras sind darunter.

Foto: Screenshot/WebStandard

Einen etwas drastischen Schritt setzt die Seite Insecam, um auf mangelndes Sicherheitsbewusstsein im Netz aufmerksam zu machen. So wurden zehntausende unsichere IP-Webcams angezapft und deren nach Ländern geordnete Live-Feeds online angezeigt. Möglich wird dies durch mangelhaft gesicherte Online-Kameras, bei denen beispielsweise das Default- oder gar kein Password verwendet wird. Auch österreichische Webcams werden auf der Seite angezeigt, derzeit zählt Insecam 225, einige zeigen jedoch keine Bilder mehr an.

Livebilder aus privaten Räumlichkeiten

Insgesamt sind auf der Seite allerdings doch einige funktionierende Feeds zu finden, ein Großteil davon liefern etwa Bilder von Parkplätzen oder Internetcafés. Allerdings sind auch einige Webcams zu finden, die in privaten Räumlichkeiten platziert und nicht ordentlich abgesichert wurden. Zusätzliche Brisanz wird durch die Tatsache verschafft, dass zu den Einträgen die genauen Koordinaten angegeben werden.

IT-Cybersecurity-Werbung auf Seite

Ganz uneigennützig dürften die anonymen Betreiber nicht vorgehen, auf der Seite finden sich etliche Werbungen, die auf IT-Cybersecurity-Anbieter verlinken. Gegenüber Motherboard meldete sich ein mutmaßlicher Insecam-Betreiber, der beteuerte, dass durch die Seite auf das Problem der ungesicherten Videoüberwachungskameras aufmerksam gemacht werden soll. Angeblich soll sich auch noch niemand beschwert haben. Auf der Seite wird angegeben, dass lediglich eine Passwort-Änderung ausreicht, um nicht mehr auf Insecam.com gelistet zu werden. (dk, derStandard.at, 08.11.2014)