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Zu den Gästen gehörten auch Mirjam Weichselbraun und Volksrocker Andreas Gabalier.

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Mit von der Partie: Model Toni Garrn, Schauspieler Hugh Grant und Conchita Wurst.

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Kreisch! Die Jungs von One Direction.

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Wähnten sich wohl manchmal im falschen Film: Liam Hemsworth und Schauspielkollegin Jennifer Lawrence.

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Der Kanadier Will Arnett gab traumatisierten Gästen, die "Wetten, dass..?", den "Humor" und die Interviewtechnik von Markus Lanz mit Dolmetschknopf im Ohr überlebt haben, erst kürzlich eine weitere verzweifelte Stimme. Die Interviewtechnik bestand auch am Samstag in Graz darin, in minimaler Zeit maximal peinliche, oberflächliche und obendrein langweilige Fragen unterzubringen. Die Recherche vorab dürfte sich auf das Googlen des Namens des jeweiligen Gastes gemeinsam mit den Wörtern Sex und Busen beschränken. In Hollywood haben sich sicher längst Survivor-Selbsthilfegruppen gebildet.

Sexualaufklärungswitze über die Mutter

Vielleicht wurde deshalb einem der Buben von One Direction, wegen derer Mädchen in der Stadthalle schrien wie bei einem Terroranschlag, unmittelbar vor dem Auftritt schlecht.
Möglicherweise fiel auch deswegen aus dem angekündigten Schauspielertrio Jennifer Lawrence, Liam Hemsworth und Josh Hutcherson (aus dem Film "Mockingjay") Hutcherson kurzfristig krankheitshalber aus. Lawrence kam zwar, schützte sich aber mit der Behauptung, ebenfalls krank zu sein – und dem Rufen von "Don't touch me!"und "Wash you hands!" – vor schlimmeren Übergriffen. Der originellen Frage, wie es sei, Kollegen im Film zu küssen, konnte sie trotzdem nicht entgehen.

Ihr Kollege Hemsworth hatte es schlimmer – er musste Sexualaufklärungswitze über seine Mutter, eine Lehrerin, aussitzen. Die drei jungen Schauspieler sollen sich aber tatsächlich am Nachmittag mit steirischem Wein gut auf die Show vorbereitet haben.

Stinkende Lederhosen

Von Volksbegehr-Rocker Gabalier erfuhr man, dass er seine acht Lederhosen auslüftet, wenn sie stinken, und im Bad täglich nur drei Minuten braucht. Die Grazer mussten den Mann bei der Stadtwette später trotzdem anfassen und über den Hauptplatz tragen. Was als "Stagediving" angekündigt wurde, sah aus wie ein medizinscher Notfall in Hirschleder.
Conchita Wurst und Herbert Grönemeyer präsentierten zuvor neue Songs. Auf der rotierenden Couch blieben sie relativ ruhig. Wer könnte es ihnen verdenken?

Dafür musste der 54-jährige Hugh Grant von seiner andauernden Midlife-Crisis erzählen und mit Gabalier Kren essen. Während es dem echten Steirer Tränen in die Augen trieb, dürfte Grant Schärferes gewohnt sein. Wie die Übersetzung im Ohrteil für den Briten ausfiel, als Lanz mit dem deutschen Model Toni Garrn über das Erlebnis sprach, als Weiße "auf kleine schwarze Menschen" in Afrika zu treffen, wissen wir nicht. Grant war jedenfalls auch schnell weg.

Tränen über deutsche Lieder

Es gab Wetten mit Bierkisten, Bagger und Leuten mit gutem Gedächtnis – dieses kann auch ein Fluch sein. Etwa wenn sich Lanz im Gespräch mit Gabalier an dessen Duett mit Rechten-Freund Xavier "Freiheit für Deutschland" Naidoo in Südafrika erinnert und meint: "Da kriegt man Pipi in die Augen".

Bestimmt. Am Ende dieser Show aber auch. Vor Erleichterung. (Colette Schmidt, derStandard.at, 9.11.2014)