Berlin - Ab 1. Februar übernimmt Stefan Pichler bekanntlich den Chefsessel der chronisch defizitären Airline Air Berlin, an der Etihad eine maßgebliche Beteiligung hält. Die Mutter von FlyNiki steckt wegen eines übereilten Expansionskurses tief in der Krise und hat in den vergangenen fünf Jahren nur einmal Gewinne geschrieben. Die arabische Airline Etihad kaufte 2011 knapp 30 Prozent der Aktien und muss die Berliner seither finanziell unterstützen.

Der künftige Chef will nun alles auf den Prüfstand stellen. "Die bisherigen Bemühungen von Management und Kontrolleuren haben offenbar nicht zu den gewünschten Ergebnissen geführt", sagte Pichler dem "Spiegel". "Einfach Weiterwursteln funktioniert nicht mehr, weil dazu die finanziellen Mittel fehlen."

Die Airline habe mehr als 30 Millionen Kunden, ein vernünftiges Produkt und wertvolle Partnerschaften, sagte Pichler. "Trotzdem werden seit Jahren Verluste eingeflogen. Das macht doch keinen Sinn." Pichler sagte, er werde in den ersten Monaten seiner Amtszeit zunächst die Strategie überprüfen und die Managementstrukturen anpassen. "In einem zweiten Schritt muss man dann sehen, ob wir die richtigen Köpfe an Bord haben." (APA/red, derStandard.at, 10.11.2014)