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Andreas Gabalier bei seinem Auftritt bei "Wetten, dass ..?".

Foto: apa/scheriau

Wien – Auf die Landschaft, Kultur oder Werte wie die Demokratie und Religionsfreiheit – auf Österreich kann man stolz sein, sagt Integrationsminister Sebastian Kurz (ÖVP). Er präsentierte gemeinsam mit "Integrationsbotschaftern" am Montag die neuen Kampagne "#stolzdrauf", deren Ziel es ist, das Österreichbewusstsein zu stärken, sowohl bei Migranten als auch bei der Mehrheitsbevölkerung.

Zugehörigkeitsgefühl

Laut einer Studie fühlen sich 30 Prozent der Befragten mit Migrationshintergrund ihrem Herkunftsland zugehörig. Unter den Personen aus dem ehemaligen Jugoslawien ist es rund ein Viertel, unter jenen aus der Türkei rund 42 Prozent. "Immer wieder tun sich Junge schwer mit dem Zugehörigkeitsgefühl", so Kurz. Mit der Kampagne soll daher die Masse der Bevölkerung erreicht und das Gemeinsame hervorgehoben werden. Österreich soll für alle, die hier leben, zur Heimat werden, ohne dass sie ihre Wurzeln aufgeben müssen, betonte der Ressortchef.

Heinz Fischer und Gabalier zu Teilnahme eingeladen

Die Aktion wird in den nächsten Wochen in Spots, Print und den neuen Medien zu sehen sein. Eingeladen zur Teilnahme wurden bereits auch Bundespräsident Heinz Fischer, "Volks-Rock-'n'-Roller" Andreas Gabalier und Exmiss Amina Dagi, freute sich Kurz. Um die Entwicklung der Identität geht es auch bei einem Symposium am Montag in Wien. Bei "manchen Gruppen" sei dies eine größere Herausforderung als bei anderen, räumte der Minister ein.

300 Integrationsbotschafter

Mittlerweile sind mehr als 300 Integrationsbotschafter von der 2011 gestarteten Aktion "Zusammen: Österreich" unterwegs in den Schulen. Ab 12. November ist die Identität auch Schwerpunktthema bei diesen Besuchen.

Kurz erklärte auf Nachfrage, dass rund eine Million Menschen in Österreich nicht über die österreichische Staatsbürgerschaft verfügen – darauf komme es aber beim Zugehörigkeitsgefühl nicht an. Der Großteil der Zuwanderer komme aus der EU, und bei jenen bestehe oft gar kein Interesse an der österreichischen Staatsbürgerschaft.

Eine kleine Gruppe der extrem rechten "Identitären" hat am Montag übrigens ein Symposium des Integrationsministeriums zum Thema "Identität" gestört. Sebastian Kurz forderte die jungen Männer auf, sich an der Diskussion zu beteiligen, hieß es aus dem Ministerium. Damit war die Aktion dann auch schon wieder vorbei. (APA, 10.11.2014)