Wien - Geht es nach Axel Springer, so ist der Kampf um das Leistungsschutzrecht in Deutschland noch lange nicht entschieden. "Mitnichten" werde kapituliert, schreibt Christoph Keese, Executive Vice President von Springer, in einem Blog-Eintrag.
Letzte Woche knickte der Axel Springer-Verlag gegen Google ein und erlaubt dem US-Konzern wieder, Texte von Springermedien kostenlos im Internet in der Google-Suche anzuzeigen. Zu groß waren die Einbußen bei den Usern.
Zwei Wochen lang hatte Google die Darstellung bei vier Springer-Titeln, darunter welt.de, deutlich eingeschränkt, weil Springer für die Textanrisse Vergütungen nach dem deutschen Leistungsschutzrecht möchte und einer Darstellung nicht explizit zustimmte.
Lange Auseinandersetzung erwartet
Von einer Kapitulation möchte Christoph Keese nichts hören: "Die Gratislizenz ist ein Schritt in einer langen Auseinandersetzung. Der Fall geht jetzt vor die Gerichte", schreibt er. Anhängig sind Zivilverfahren und eine Beschwerde beim Bundeskartellamt.
Munition für die Klage habe Springer erhalten, weil der Beweise erbracht wurde, dass der Traffic bei den vier Portalen bei Google News um bis zu 80 Prozent eingebrochen sei. Bei der normalen Google-Suche waren es 40 Prozent.
Keese: "Springer hat die Beweise gesammelt, die nötig sind, um mit voller Kraft den Prozess um das Leistungsschutzrecht zu führen, und hat nur deswegen die Gratislizenz erteilt. Mehr Beweise brauchte es nicht. Es wäre nicht sinnvoll gewesen, weiteren Schaden hinzunehmen, das das Zivilverfahren sowieso schon läuft und es weiterer Beweise nicht bedurfte." (red, derStandard.at, 10.11.2014)