Wien - Abdurrahman Karayazili ist als Chef der Union Europäischer Türkischer Demokraten in Österreich (UETD) zurückgetreten. Das wurde der APA am Montag aus UETD-Kreisen bestätigt. Die UETD hatte im Frühjahr Tayyip Erdogan vor dessen Wahl zum türkischen Präsidenten nach Wien geladen. Karayazili sorgte in einer ORF-Sendung für einen Eklat, es folgten Hass-Postings gegen Moderatorin Lisa Gadenstätter.

Dem Vernehmen nach wurde Karayazili der Rücktritt am Samstag nahegelegt, als der türkische Vizepremier Numan Kurtulmus in Wien war. Geschehen sei dies am Rande einer Veranstaltung, an der auch der Chef von UETD-Deutschland, die die Organisation für ganz Europa steuert, teilnahm. Karayazili dürfte in den nächsten Tagen selber an die Öffentlichkeit treten, hieß es.

Interimistisch wurde das langjährige Vorstandsmitglied Cem Arslan mit der Führung des Vereins betraut. Unterdessen hat die Suche nach einem dauerhaften Nachfolger begonnen.

Nach Informationen der APA ist Karayazili nicht nur über seine Sager in Österreich gestolpert. Ausschlaggebend sei auch gewesen, dass er nur sehr wenige Austro-Türken für die Wahl zum Präsidenten in der Türkei motivieren konnte und dass ihm die Ausweitung der Organisation auf andere Bundesländer in Österreich misslungen sei. (APA, 10.11.2014)