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Eines der bekannteren Zitate aus "Easy Rider" (1969) lautet: "It gives you a whole new way of looking at the day." -gemeint ist Marihuana. Was es mit jungen Gehirnen langfristig anstellt, haben nun US-Forscher untersucht.

Foto: AP Photo/Marco Ugarte

Washington - Spätestens seit den neuen Diskussionen um die Freigabe von Marihuana ist die Frage wieder da: Wie schädlich die "weiche" Droge eigentlich? Was richtet der Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC) im Gehirn an – neben den psychoaktiven Folgen?

Die bisherigen Studien zeichnen kein einheitliches Bild: Manche Forscher kommen zum Schluss, dass THC unter anderem Schizophrenie auslösen könnte, was andere dementieren, die keine erhöhten Häufigkeiten feststellen konnten. Zudem wurden Auswirkungen auf die weiße und graue Substanz des Gehirns beobachtet, aber ebenso uneindeutig.

Nun will ein US-Forscherteam um Judith Segall im Fachblatt "PNAS" Licht ins Dunkel gebracht haben: Die Wissenschafter verglichen in der bisher umfassendsten Studie die Gehirne 48 langjähriger Cannabiskonsumenten verschiedenen Alters mit den Gehirnen von 62 Nichtkonsumenten.

Komplexe Umbauten

Dabei zeigte sich mehrerlei: Erstens wiesen routinierte Marihuanakonsumenten weniger graue Substanz auf, die mit Intelligenz in Verbindung gebracht wird. Bei frühem Beginn des Konsums erhöht sich zweitens die Konnektivität der weißen Hirnsubstanz. Langfristiger Genuss allerdings würde diese reduzieren. All das deute darauf hin, dass THC komplexe Anpassungen im Hirn auslöst, die vom Alter der Konsumenten und der Dauer des Konsums abhängen. (tasch, DER STANDARD, 11.11.2014)