Vor Jahresende erreicht die Arbeitsbelastung ihren regelmäßigen Höhepunkt: Für die freie Zeit wird vorgearbeitet, oft zu Hause an einem "perfekten" Weihnachtsfest gefeilt. Das macht Stress - und die vielzitierte Besinnlichkeit, die zu dieser Zeit heraufbeschworen wird, muss meistens gesucht werden.
Der Personaldienstleister Robert Half erhob im Rahmen seiner "Workplace Survey 2014" die Stressmacher in der Vorweihnachtszeit und befragte dazu 100 Human Resources Manager in Österreich nach möglichen Gründen im Job.
Knappe Ressourcen, mehr Arbeit
Als Hauptgrund für den steigenden steigenden Stresspegel geben mehr als die Hälfte der Befragten (54 Prozent) die personelle Unterbesetzung vieler Abteilungen als Hauptgrund für gestresste Mitarbeiter an. Als zweiten Grund folgt mit 51 Prozent die erhöhte Arbeitsbelastung, die oft mit der Unterbesetzung einhergeht - Überstunden gelten für die meisten als Ursache dafür.
Knapp die Hälfte der befragten HR-Manager (48 Prozent) stellen laut Studie darüber hinaus fest, dass die Unzufriedenheit mit dem Job oder der konkreten Stelle ein zentraler Stresstreiber sein könnte. 42 Prozent geben an, dass die Übernahme zusätzlicher Verantwortung den Stresslevel der Mitarbeiter nach oben treibe.
Abschalten wird zum Problem
Ein gesteigerter workload oder die mangelnde Freude am Job führt bei vielen Mitarbeitern auch dazu, dass diese dann auch in ihrer Freizeit nicht richtig abschalten können: 29 Prozent der befragten HR-Manager sehen darin zusätzliche Stressoren. Aber auch "unangenehme Kollegen oder Büroklatsch" kann belasten (39 Prozent sind dieser Ansicht).
Um den Stress etwas abzufedern, gibt es vom Personaldienstleister fünf Tipps zur Stressbewältigung:
1. Aufgaben planen: Prioritäten setzen, To-Do-Listen erstellen - für den Tag, für eine Woche oder für einen ganzen Monat. "Verplanen Sie nicht gesamte Zeit", heißt es weiter, denn Unvorhergesehenes komme bestimmt.
2. Nein sagen: Falle vielen schwer, rettet aber so manche Work-Life-Balance. Nein sagen unterstütze dabei, sich auf die wichtigen Aufgaben zu konzentrieren.
3. Smartphone abschalten: Keiner muss rund um die Uhr erreichbar sein. Nach Büroschluss kann das Smartphone - zumindest ab und zu - abgeschalten werden. Das unterstützt in jedem Fall zu entspannen und sich voll und ganz einer Freizeitaktivität zu widmen, heißt es weiter.
4. Nicht an jedem Meeting teilnehmen: Meetings, die nicht mit den eigenen Kernaufgaben zu tun haben, sind Zeiträuber. Es empfehle sich hier die Agenda des Meetings genauer anzuschauen, abzuwägen, ob zum Thema beigetragen werden kann und danach erst zu entscheiden, ob dieses Meeting Sinn macht oder nicht.
5. Auf Smalltalk verzichten: Besonders an stressigen Tagen stehen Smalltalk und Socializing nicht oben auf der Prioritätenliste. "Auch wenn Sie sich sonst gern mal mit Kollegen austauschen, geben Sie deutlich zu verstehen, dass Sie gerade überhaupt keine Nerven für einen Plausch haben", so ein weiterer Tipp. (red, derStandard.at, 11.11.2014)